Von Elke Richel

Lauenburg.
Die Bürgerbeteiligung zur Sanierung der Straße Großer Sandberg begann wie aus dem Bilderbuch: Im Mai vergangenen Jahres hatten die lärmgeplagten Anwohner Bürgervorsteher Bernd Dittmer eine Liste mit Wünschen übergeben, die ihnen das Leben an der maroden Buckelpiste erleichtern würden. Es folgten Vor-Ort-Termine und im Januar sogar eine Informationsveranstaltung, bei der drei Planungsvarianten zur Diskussion standen. Im Februar beschloss der Bauausschuss schließlich die von den Betroffenen favorisierte Planung eines Mischbelages aus Naturstein und Asphalt.

Glück für die Anwohner außerdem: Weil während des Hochwassers im Juni 2013 die schweren Einsatzfahrzeuge der maroden Straße den Rest gegeben hatten, wird die Sanierung zum größten Teil aus der Wiederaufbauhilfe finanziert. Auch über den Zeitplan wurden die Bürger im Januar informiert: Im März würden die Versorgungsbetriebe die Arbeiten zur Trennung des Mischkanalsystems beginnen, die Straßenerneuerung sollte sich unmittelbar anschließen.

"Seitdem haben wir nichts mehr gehört, weder von der Stadt, noch von den Versorgungsbetrieben", sagt Anwohner Dirk Scheller heute. Wie seine Nachbarn hatte er sich auf den Monat März als Beginn der Kanalarbeiten eingestellt. "Es sollten ja auch Absprachen zu den jeweiligen Hausanschlüssen erfolgen, so dass wir unsere Urlaubsplanung darauf ausgerichtet hatten. Wir hängen jetzt völlig in der Luft", ärgert er sich. Auch der angekündigte Gutachter, der vor den Bauarbeiten bereits vorhandene Risse oder andere Schäden an den Häusern aufnehmen sollte, habe sich noch nicht blicken lassen.

Warum der Zeitplan der Straßensanierung ins Stocken geriet, wollten wir von Bauamtsleiter Reinhard Nieberg wissen: "Vonseiten der Stadt sind die Vorbereitungen zur Umgestaltung der Straße abgeschlossen, aber wir können natürlich erst beginnen, wenn die Kanalarbeiten beendet sind. Diese Planung hat sich aber als komplizierter erwiesen, als zunächst angenommen", so der Amtsleiter. Dadurch gebe es zurzeit keinen verlässlichen Termin, wann die Straße für die Kanalarbeiten geöffnet wird und folglich auch nicht, wann die Straßenarbeiten erfolgen werden.

Dass die Anwohner nun doch noch länger mit dem Verkehrslärm auf der Buckelpiste leben müssen, ist für Dirk Scheller nicht das größte Problem. "Die meisten von uns sind berufstätig. Wir müssen wissen, wann was auf uns als Eigentümer der anliegenden Grundstücke zukommt und haben uns daher auf den Ablaufplan der Arbeiten verlassen." Dass über zwei Monate ohne Information über den Grund der Verzögerung ins Land gegangen sind, könne er nicht verstehen. "Die Stadt hatte versprochen, uns Anwohner in die Planung und Realisierung der Sanierung der Straße einzubeziehen. Das hat anfangs auch super geklappt. Jetzt ist der Informationsfaden leider abgerissen", ärgert er sich.