Von Monika P. Retzlaff

Lauenburg.
"Ich helfe euch!" Katharina Bunzel, Mitarbeiterin im Nachbarschaftstreff ToM am Moorring 19 c, geht reihum und schnitzt mit etwa 20 Kindern die Stöcke, damit der Teig für das Stockbrot aufgespießt werden kann. Die Kleinen sitzen im Kreis unter den großen Birken vor dem Haus. An diesem Mittwochnachmittag weht ein frischer Wind. "Wenn er nachlässt, machen wir ein Feuer", verspricht Katharina Bunzel.

Im Haus haben es sich unterdessen mehr als 20 Lauenburger beim Kaffee gemütlich gemacht. Es sind Migranten und Mitglieder des Helferkreises zur Betreuung der Migranten. Sabine Vogel, Diplom-Sozialarbeiterin im ToM, koordiniert die Arbeit. "Heute tauschen wir uns über die Sprachkurse aus. Wenn wir Frauen dafür gewinnen wollen, Deutsch zu lernen, müssen wir eine Kinderbetreuung anbieten, sonst ist das schwierig für die Mütter", sagt sie. Mehrere Kinder unterschiedlichen Alters zu versorgen und zwischendurch zum Sprachkursus gehen, das ist nahezu unmöglich. "Wir arbeiten mit dem Integrationszentrum der Arbeiterwohlfahrt zusammen und werden das organisieren", ist sich Sabine Vogel sicher. Im anderen Teil des Raumes treffen sich die Anwohner im Café, das Gaby Schlancke betreut. Einfach nur reden oder Spaß bei einem Würfel- oder Brettspiel zu haben, ist das Motiv.

Andere kommen mit ernsten Sorgen ins ToM. Ab 11 Uhr ist Sabine Vogel für die "Soziale Beratung" da. Früher war dieses Angebot begrenzt bis 13 Uhr. Jetzt kommt das Haus immer mehr den Bedürfnissen der Anwohner entgegen. Die Ratsuchenden kommen, wenn sie Mut dafür gefasst haben oder die Probleme aktuell besonders drücken. Egal ob es um Schulden geht, Anträge für soziale Leistungen wie Arbeitslosen- oder Elterngeld. "Die Post kommt nachmittags zu den Betroffenen, dann kommen sie mit den Briefen zu uns, und wir können dann nicht einfach mittags die Beratung beenden", erläutert Sabine Vogel. Vielen kann sie sofort beim Ausfüllen von Formularen helfen. Bei aufgelaufenen Schulden stellt sie oft den Kontakt zu anderen Beratungsstellen her. "Damit nehmen wir den Betroffenen die erste Hürde und manchmal auch eine große Last ab", weiß sie.

Unterm Dach proben inzwischen die G-Breaker für ihren großen Auftritt am 30. Mai in der Osterwold-Halle. Aus dem Dachgeschoss hört man Applaus. Marvin, Ryan, Christian, Ahmad, Vlad und Nikita staunen über Sandra, die einen spektakulären Stunt vorführt. "Sie hat manchmal Überraschungen drauf", sagt der Trainer Ahmad Wafaa.