Lauenburg
(du).
An der Albinus-Gemeinschaftsschule gibt es eine Tradition: Gäste werden nicht mit Blumen, sondern mit einer Schokoladentorte beschenkt. Das Besondere an diesem Kuchen ist die Quittenfüllung, denn die Früchte stammen aus dem einstigen Albinus-Garten. Auch beim Festakt zur Schulgründung vor 150 Jahren von Christian Friedrich Ludwig Albinus (1771 bis 1837) gab es für die Gäste einen solchen Kuchen - selbst gebacken von Lehrerin Karin Schröder.

Die Stadt Lauenburg hat dem Namensgeber der Schule viel zu verdanken. Diese Erkenntnis zog sich wie ein roter Faden durch die Grußworte. Schließlich hat Albinus mit einer Stiftung, in die sein gesamtes Vermögen geflossen ist, den Grundstein für eine gute Bildung der Jugend aus Lauenburg und den angrenzenden Gemeinden gelegt. "Die Besinnung auf die Kreativität der eigenen Kräfte und Gemeinsinn geht vor Eigennutz", hat sich Albinus bei der Gründung seiner Schule auf die Fahne geschrieben.

Dass dieser Gemeinsinn durchaus eine Sache der Auslegung sein kann, erzählte Horst Eggert, der Vorsitzende des Heimatbund- und Geschichtsvereins. Er drückte bis 1946 in dem ehemaligen Gartenhaus von Albinus die Schulbank. Die Quittenbäume im Albinus-Garten hat er noch sehr gut in Erinnerung. "Wir mussten sie im Herbst immer ernten und alle Früchte fein säuberlich in einem Extraraum lagern. Die Quitten haben ganz wunderbar geduftet. Wir Schüler haben aber keine abbekommen. Die sind alle in die Kochtöpfe der Lehrer gewandert", erzählte er.

Aus der Schule im einstigen Gartenhaus entwickelten sich zunächst eine Mittelschule, dann eine Realschule und heute schließlich eine Gemeinschaftsschule mit gymnasialer Oberstufe. Was geblieben ist: der Name Albinus als Markenzeichen. Es wäre mit Gründung der Gemeinschaftsschule im Jahre 2009 allerdings beinahe abhanden gekommen. "Das war damals ein harter Kampf. Die Gegner wollten die neue Schulform auch mit einem neuen Namen verbinden", erinnerte sich der frühere Schulleiter Heinz Hoffmann. Er hat die Schule zwischen 2003 und 2013 geleitet.

Nach all den Grußworten und Erinnerungen kamen dann auch noch Schüler zu Wort. "Wir brauchen für unsere Schule moderne Lernmittel, Offenheit gegenüber Andersdenkenden und Zufriedenheit sowohl bei den Schülern als auch bei Lehrern und Eltern", fassten Darius Brackmann , Elena Smirnova, und Laura Ösel ihre Wünsche für die Albinus-Gemeinschaftsschule zusammen.