Von Jan H. Schubert und Elke Richel

Lauenburg.
Karen Fischer war schon damals dabei. Deshalb kann sie sich auch noch an die "goldenen Zeiten" des Vereins Pro Lauenburg erinnern. Vor 15 Jahren war es das erklärte Ziel, 1000 Lauenburger für Pro Lauenburg zu begeistern, die mit ihren Beiträgen für attraktive Veranstaltungen und ein schöneres Stadtbild sorgen. Pro Lauenburg warb Spenden für den Bürgerpark im Fürstengarten ein und organisierte die jährliche Maibaum-Aufstellung am Löwenbrunnen. Doch in den letzten Jahren ging es bergab: mit den Mitgliederzahlen, mit dem Interesse, sich für eine Verschönerung der Elbestadt zu engagieren, auch mit der Harmonie innerhalb der Vereinigung.

Jetzt wagt Pro Lauenburg den Neustart. Mit einer Mischung aus erfahrenen Vereinsmitgliedern wie Karen Fischer, die jetzt Schriftführerin ist, und neuen Köpfen auf Vorstandsebene. Wie berichtet, konnte nur das Eingreifen von Bürgermeister Andreas Thiede verhindern, dass sich der Verein auflöste. Im Februar wählten die verbliebenen Mitglieder den Vorsitzenden von Haus und Grund, Gerhard Pehmöller, als neuen Vorsitzenden. Zu seiner Stellvertreterin wurde Jutta Thiess, die Sekretärin des Lauenburger Bürgermeisters, gewählt, und Kassiererin ist jetzt Bürgermeister-Gattin Angela Thiede. Die Devise lautet nun: Gemeinsam mit der Stadt Dinge anstoßen.

So wird das traditionelle Aufstellen des Maibaums wieder eingeführt, nachdem dieses Fest im Vorjahr ausfiel und sinnbildlich für die Zerrüttung im damaligen Bürgerverein stand. Offiziell wurde der Ausfall mit fehlendem Platz wegen der innerstädtischen Baustelle begründet. Tatsächlich brodelte es im Hintergrund: Sogar die Selbstauflösung scheiterte, weil nicht genügend Mitglieder zur Versammlung gekommen waren.

Jetzt soll Lauenburg wieder einen Maibaum bekommen, und das soll gleichzeitig der erste öffentlichkeitswirksame Auftritt des neuen Pro Lauenburg sein. In Kooperation mit Stadt und Feuerwehr wird der Mast mit dem Wappen und Bändern am 1. Mai, 11 Uhr, auf dem Platz vor dem MC Modezentrum an der Alten Wache aufgestellt.

"Dass wir den Maibaum am 1. Mai aufstellen, war nicht immer so", erinnert sich Bürgermeister Thiede. In der Vergangenheit wurde vielfach der Menschenschwung an den Markttagen (mittwochs und sonnabends) ausgenutzt - egal, ob 1. Mai oder nicht. Dieses Mal sei es anders: Ganz bewusst sollen die Lauenburger zur Aufstellung des Maibaumes kommen - als Zeichen einer neuen Aufbruchstimmung, für die Stadt und den Verein.

Ziel soll es natürlich sein, neue Mitglieder zu gewinnen. Zurzeit sind nur noch 33 dabei. Wer bei Pro Lauenburg mitmachen will, kann dies relativ kostengünstig. Nur einen Euro kostet die Mitgliedschaft für Einzelpersonen pro Monat. "In den 1980er-Jahren musste das Zehnfache gezahlt werden", erinnert sich Karen Fischer. Die Rechnung scheint aufzugehen: Seit der Neubildung Anfang Februar gibt es elf Beitritte, und für den nächsten Monat liegen bereits 20 Anträge auf Mitgliedschaft vor. Gerhard Pehmöller ist überzeugt: "Der Verein Pro Lauenburg startet zum Wohle der Stadt wieder voll durch."