Lauenburg (er). Wie passen ein modernes Stadtzentrum und 2000 Laster, die täglich mittendurch fahren, zusammen?

Als Lösung schlägt die Fraktion der Lauenburger Wählergemeinschaft eine Art Einbahn-Ringverkehr vor, der den Lkw-Verkehr zur Hälfte über die Reeperbahn führen soll (wir berichteten).

Für Unverständnis sorgt dieser Vorschlag bei der SPD. "Diese Lösung ist realitätsfern, gefährlich, löst das grundsätzliche Problem nicht und schafft nur neue", bringt Fraktionsvorsitzender Martin Scharnweber die Kritik auf den Punkt. Hauptargument: Die Reeperbahn sei ein stark genutzter Schulweg. Das sei die B 5 zwar auch, aber man dürfe das Gebiet, in dem die Schüler durch Schwerlastverkehr gefährdet werden, nicht weiter ausdehnen. "Der Lärm würde an der B 5 nicht wesentlich geringer, die Zahl der Betroffenen aber deutlich höher", so Scharnweber. Außerdem dürfe Fernverkehr nur über Bundesstraßen ausgeschildert werden. Und es stelle sich die Frage, wer für die durch den Schwerlastverkehr aufkommenden Schäden auf der Reeperbahn aufkommen würde.

Auch bei der SPD war diese Idee Diskussionsgegenstand

Die Sozialdemokraten werfen noch ein Argument in die Waagschale: Schon jetzt könne das Durchfahrtsverbot für Lkw über 12 Tonnen kaum überwacht werden. Wer würde die Einbahnstraßenregelung kontrollieren?

"Lauenburg darf nicht schon wieder Thema einer Satiresendung werden", sagt Scharnweber in Anspielung auf einen Beitrag in "Extra3" zum Denkmalschutz. Die LWG wäre mit dem Ziel angetreten, sachlich und realitätsnah zu arbeiten, deshalb sei der Antrag unverständlich. Allerdings, so räumt Scharnweber ein, auch die SPD habe diesen Denkansatz früher schon einmal durchgespielt - dann aber schnell wieder verworfen.