Buchhorst (kl). Jörg Molzahn hat als Kind neben einer Eisenbahnstrecke gewohnt und häufig an den Gleisen gespielt.

"Einmal hat mich der Lokführer sogar mitgenommen, da haben wir eine alte Dampflok zum Verschrotten gebracht", erzählt der Familienvater aus Linau. Natürlich hat er eine Modelleisenbahn zu Hause, und auch sein Sohn Jan Dieter ist leidenschaftlicher Bahnfan. Ein Osterausflug zur Waldbahn in Buchhorst war da genau das Richtige - wie für viele andere Familien auch.

"Es ist schon toll hier, besonders für die Kinder", sagt Dieter Ponikau, der die Diesellok von LKM (Lokomotivbau Karl Marx) Babelsberg schon zu DDR-Zeiten gefahren ist. "Baujahr 1958, luftgekühlt, 36 PS und mit 3,6 Litern Hubraum sehr durstig"- so beschreibt er die niedliche Feldbahnlok. "Aber eine Modellbahn ist das nicht", warnt der Lokführer. Und macht deutlich: Die stoppt man nicht, indem man einen Fuß aufs Gleis stellt! "Mit ihrem Gewicht von sechs Tonnen kann sie bis zu 100 Tonnen ziehen", erklärt Ponikau.

Nebenan findet eine Originallok der Buchhorster Ziegelei reges Interesse. Doch sie muss erst einmal repariert werden, die Kraftstoffleitung ist verstopft.

Fast an jedem Wochenende sind die zehn Eisenbahnverrückten um Eigentümer Ulrich Ottensmeyer auf dem Gelände. "Das ist hier ein Wochenendhaus mit Eisenbahn", scherzt der Maschinenbauingenieur. Himmelfahrt geht es zu einem Feldbahntreffen nach Chemnitz. Dann nimmt Ottensmeyer seine "Else" mit, einen von ihm konstruierten Triebwagen, der seine Energie aus Solarmodulen auf dem Dach bezieht.

Die nächsten Fahrtage der Waldbahn sind Pfingsten: Sonntag und Montag, 24. und 25. Mai, jeweils von 11 bis 18 Uhr an der Dorfstraße 34 a. Erwachsene zahlen für die Fahrt 2, Kinder 1 Euro.