Lauenburg (du). “Hat die Albinus-Gemeinschaftsschule noch Interesse am Schulwald?“ Diese Frage stellte Thomas Burmester, Leiter des Bürgeramtes, in der jüngsten Sitzung des Hauptausschusses.

Anlass war eine Anfrage der Schulleiterin Dr. Britta Ahnfeldt, die um professionelle Hilfe für die Pflege des Schulwaldes gebeten hatte. Sie beantwortete Burmesters Frage mit einem klaren Ja. Doch es gebe sehr viel zu tun auf dem 1,7 Hektar großen Gelände. "Zurzeit stehen Arbeiten an, die wir als Schule nicht leisten können. Eine Fachfirma muss den Wald durchforsten und Stämme entsorgen, die auf angrenzende Grundstücke gefallen sind", erklärt die Lehrerin Karin Schröder. Der Wald wird von Schülern unter Leitung von Rolf Henne gepflegt. "Er ist ein wichtiger Bestandteil unseres Schulprogramms", so Karin Schröder. Laut Thomas Burmester wird nun ein Forstwirt das Gelände durchforsten.

Der Schulwald entstand 1951 auf Initiative des damaligen Volksschulrektors Völkner. Zuvor befand sich auf dem Gelände eine Schuttkuhle. Schüler, Lehrer und engagierte Eltern hatten sie entrümpelt und aufgeforstet. 10 000 heimische Bäume und Sträucher wurden gepflanzt, es entstanden Wege, Treppen und Brücken. 1955 erhielt die Schule dafür den ersten Preis im Landeswettbewerb der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald.

Die Schulwaldbewegung in Schleswig-Holstein hatte in den Nachkriegsjahren ihren Ursprung. Während des Krieges waren viele Bäume gefällt worden, um Feuerholz zu gewinnen. Bei den Schulwäldern wurde die notwendige Aufforstung mit einem pädagogischen Ansatz verbunden. Doch die Begeisterung hielt nicht lange an, erst Mitte der 70er-Jahre nahm die Albinus-Realschule ihre Arbeit für den Wald wieder auf. Nach einem 1. Preis 1991 im Landeswettbewerb Schutzgemeinschaft Deutscher Wald erhielt die Schule 2005 auch den Schulwaldpreis des Landes. 2013 ermöglichte eine Spende der Kreissparkasse, dass mehrere hundert junge Bäume gepflanzt werden konnten.