Bürgeraktionsbündnis “Lauenburg reicht's“ legt Stellungnahme zur Verlegung der B 209 vor

Die Anwohner der B 209 sind seit Jahren genervt vom Verkehrslärm. 10 210 Fahrzeuge täglich wurden 2014 gezählt, darunter 15 Prozent Schwerlastanteil. Kein Wunder, dass die Lärmgeschädigten große Hoffnungen auf eine Verlegung der B 209 durch das Lauenburger Industriegebiet setzen. 24 Millionen Euro würde dies kosten, so hat es das Hamburger Büro SBI in einer Machbarkeitsstudie festgestellt.

Ingenieur Uwe Zebedies hat die Studie am 9. März vorgestellt. Intensiv haben sich jetzt die Mitglieder des Bürgeraktionsbündnisses "Lauenburg reicht's" damit auseinandergesetzt und eine dreiseitige Stellungnahme vorgelegt.

So halten Heinz Victor und seine Mitstreiter es für unrealistisch, dass nach einer Verlegung der B 209 in der Hafenstraße immer noch 4400 Fahrzeuge täglich mit einem Schwerlastanteil von sieben Prozent erwartet werden. Die Hafenstraße soll nach Vorstellungen von "Lauenburg reicht's" zu einer kommunalen Straße herabgestuft und für Lkw über 3,5 Tonnen gesperrt werden. "Sinn der Maßnahme ist es ja, aus Gründen des Lärmschutzes den gesamten Schwerlastverkehr aus der Hafenstraße heraus zu nehmen", schreiben sie.

Umgekehrt müsse ein Rad- und Fußweg an der neuen B 209 nicht sein. "Weder Radfahrer noch Fußgänger wollen und sollen diese Straße nutzen", für sie sei die Hafenstraße bequemer und ungefährlicher. Vorteil: Durch den Wegfall werde die Neubaustrecke schmaler und günstiger.

Entschieden widersprechen die Akteure von "Lauenburg reicht's" der Empfehlung für eine Brücke über die Bahntrasse Büchen - Lüneburg. "Nur eine Tunnel-Variante bringt eine deutliche Verringerung des Verkehrslärms, was ja der eigentliche Zweck der Straßenverlegung ist." Sie bezweifeln zudem, dass eine Überführung billiger sein soll. So seien die Erdbewegungen dafür viel gewaltiger. Ein Tunnel sei auch vor Hochwasser geschützt, wenn ein separater Hochwasserschutz im Bereich von Schleuse und Marina errichtet werde - wie von Umweltminister Robert Habeck angekündigt.

Das Bürgeraktionsbündnis plädiert dafür, die neue B 209 auf die kaum genutzte Bahntrasse im Industriegebiet zu verlegen. Damit könnten Industrie- und Söllerstraße komplett für den örtlichen Gewerbeverkehr erhalten bleiben, würden nicht vom Durchgangsverkehr gestört. Die Politik müsse klären, ob die Bahntrasse noch gebraucht werde.

Den Anschluss an die B5 über die Hermann Gebauer-Straße halten Heinz Victor und Mitstreiter für problematisch - unter anderem wegen der Nähe zur historischen Palmschleuse und des schwierigen Geländeprofils. Sie plädieren für eine Anbindung über ein unbebautes Flurstück östlich der Firma Mewa. "Auch vor dem Hintergrund, dass dort eine spätere Einmündung einer Nordumgehung aus Platzgründen besser realisierbar wäre", heißt es in der Stellungnahme des Bürgeraktionsbündnisses.