Bürgermeister empfängt Vertreter der Schleswigschen Partei

Mal über den Tellerrand gucken und sehen, wie der Nachbar sein Haus bestellt - ein guter Grund für einen Besuch. So kam jetzt eine Delegation der Schleswigschen Partei (SP) aus Dänemark nach Lauenburg, um mit Bürgermeister Andreas Thiede für beide Städte Interessantes auszutauschen. Die Partei, die die Interessen der deutschen Minderheit in Dänemark vertritt, ist hier nicht unbekannt. Nach dem Hochwasser 2013 hatten SP-Vertreter eine Spende von 20 000 Euro überbracht. Sie sprachen auch eine Einladung an die Lauenburger Jugendfeuerwehr aus, die gern angenommen wurde.

Beim Gegenbesuch zeigten die Kommunalpolitiker aus dem Norden jetzt besonderes Interesse an der Struktur der Lauenburger Versorgungsbetriebe Elbe. Deren Geschäftsführer Joachim Schöttler informierte über die aus den Stadtbetrieben Lauenburg und den Stadtwerken Boizenburg hervorgegangene GmbH. "Im Bereich Apenrade, Hadersleben, Tondern und Sonderburg planen wir etwas Ähnliches", erzählte SP-Generalsekretär Gösta Toft. Es gibt weitere Gemeinsamkeiten: Auch im dänischen Grenzgebiet Nordschleswig hat es der Einzelhandel nicht leicht. Und der Investor Gerd Prantner plant nicht nur im Lauenburger Fürstengarten ein Hotel, sondern auch in Apenrade. Dort liegt der Entwurf bereits öffentlich aus. Neben den historischen Häusern soll ein supermoderner Hotelkomplex entstehen.

Auch bei der Zusammenarbeit mit Investoren ist man in Dänemark Lauenburg voraus. Bürgermeister Thiede arbeitet noch an der engeren wirtschaftlichen Verbindung mit China, während in Apenrade und Sonderburg seit Jahrzehnten gute Geschäftsverbindungen nach Hongkong bestehen.

In einer Zusammenarbeit beider Regionen, etwa im Bereich Tourismus, sehen sowohl Gösta Toft als auch Andreas Thiede gute Chancen. So könnte es gleich an der Grenze für Dänen ein deutsches Willkommenszentrum geben, in dem auch Lauenburg Werbung für sich macht - und umgekehrt.