Seniorenbeirat: Aktive Interessenvertretung von 3250 Lauenburger Bürgern über 60 Jahre

Die Wahl des Seniorenbeirats ist für die älteren Mitbürger Lauenburgs offensichtlich keine reine Formsache. 124 Senioren machten ihre Kreuze hinter den Namen der acht Mitglieder, die alle im Amt bestätigt wurden. Klaus Höltig, alter und neuer Sprecher des Seniorenbeirates, weiß auch, warum: "Wir haben in den vergangenen zwei Jahren eine gute Arbeit geleistet", sagt er selbstbewusst.

Dazu hat er allen Grund: Die geselligen Seniorennachmittage sind ebenso gefragt wie Tagesfahrten oder längere Touren - organisiert durch die Interessenvertretung der Generation 60 plus. Auch wenn es gilt, Politik und Verwaltung klarzumachen, welche Anforderungen Senioren an eine lebenswerte Stadt haben, nehmen die Interessenvertreter kein Blatt vor den Mund. So hat der Seniorenbeirat in den vergangenen Jahren unter anderem dafür gesorgt, dass in der Stadt Bordsteinkanten abgesenkt und die Bahnsteige auf dem Lauenburger Bahnhof erhöht wurden.

Unmittelbar nach der Wahl des Seniorenbeirates traf sich Höltig mit seinen Mitstreitern Otto Fedder, Wolfgang Rahn, Gerd Schwietzke, Manfred Mangelmann, Herbert Güttler, Renate Dieckfoß und Ursula Schumacher zur konstituierenden Sitzung. Dabei sei es gleich ordentlich zur Sache gegangen, verriet der Sprecher am Freitag. "Wir werden weiter darauf drängen, dass nun endlich die seniorengerechten Trimmgeräte im Fürstengarten aufgebaut werden", kündigte er an.

Außerdem habe der Beirat eine Idee aus dem Jahr 1984 aus der Schublade geholt: den Seniorenpass, mit dem ältere Bürger kulturelle Einrichtungen der Stadt vergünstigt besuchen können. "Manche Senioren beziehen eine sehr schmale Rente. Mit dieser Regelung könnten sie sich dann vielleicht aber doch den Besuch im Elbschifffahrtsmuseum leisten oder kulturelle Veranstaltungen besuchen", erläutert Höltig die Idee.

Aber nicht nur für die Lauenburger im Rentenalter will sich die Interessenvertretung künftig ins Zeug legen. "Wir freuen uns, dass es künftig einen Kinder- und Jugendbeirat in der Stadt geben wird. Wir können den Interessenvertretern der jungen Generation in Sachen Mitbestimmung einige Erfahrungen vermitteln, wenn sie das wünschen", bietet Höltig an. Insbesondere die in der Satzung verankerten Rechte und Pflichten seien ja noch Neuland für die künftigen Mitglieder des Kinder- und Jugendbeirates. Eine wichtige Erkenntnis möchte er unbedingt weitergeben: Wenn man etwas erreichen wolle, müsse man konsequent am Ball bleiben und dürfe sich nicht entmutigen lassen. Der Erfahrungsaustausch soll aber keine Einbahnstraße sein: "Ich denke, dass wir alten Hasen auch von den jungen Hüpfern so einiges lernen können", ist er sich sicher.