Lauenburg (er). Der Versammlungsort im neuen Elbschifffahrtsmuseum war nicht zufällig gewählt. Eigentlich sollte der Ausschuss für öffentliche Einrichtungen, Wirtschaft und Tourismus am Mittwochabend unter anderem auch über einen neuen Leiter für das aufwendig sanierte Museum beraten.

Doch nicht nur dieser Punkt wurde von der Tagesordnung gestrichen, sondern der gesamte Entwurf eines Kultur- und Tourismuskonzeptes für die Stadt.

Schon die Genehmigung der Tagesordnung sorgte für Zündstoff: Zwar war die Beschlussvorlage auf der Webseite der Stadt bereits seit dem 3. März abrufbar, die Ausschussmitglieder haben die umfangreiche Unterlage aber offenbar erst einen Tag vor der Sitzung zugestellt bekommen. "Wir hatten keine Zeit, uns mit dem Inhalt zu beschäftigen", monierte Siegfried Betge für die SPD-Fraktion, und auch Katharina Bunzel (Grüne) kritisierte die späte Zustellung der Vorlage.

Für Irritation sorgte schließlich Betges Antrag, das Gesamtkonzept zunächst zur Beratung in die Fraktionen zu verweisen, die Personalie Museumsleiter aber dennoch zu beraten. "Sie werfen der Verwaltung immer vor klein-klein zu denken. Jetzt wollen sie sich aus dem Gesamtkonzept einen Punkt heraus picken", hielt Amtsleiter Reinhard Nieberg dagegen. Nach einem allgemeinen Schlagabtausch über Formalien der Geschäftsordnung wurde der gesamte Tagesordnungspunkt mit den Stimmen von SPD und Grünen mehrheitlich abgewiesen. Damit entfiel auch die für den nichtöffentlichen Teil der Sitzung vorgesehene Beratung über die Stellenbesetzung des Museumsleiters.