Büchen (wre). Der Rettungsdienst im Amtsgebiet Büchen läuft nicht rund. Wegen erheblicher Überschreitungen der Hilfsfristen fordern nun Verwaltung und Politik Konsequenzen.

"Der ländliche Raum wird abgehängt", sagt Amtsvorsteher Martin Voß mit Blick auf die Stärkung der Standorte in Lauenburg und Schwarzenbek.

Wer auf schnelle Hilfe angewiesen ist, hat im Amtsgebiet Büchen Pech, denn die vorgeschriebene Hilfsfrist von zwölf Minuten wird oft überschritten. Je nach Ortschaft kommen die Rettungskräfte in bis zu 65 Prozent der Fälle verspätet am Einsatzort an.

Während in Lauenburg ein zusätzlicher Rettungswagen für die Verbesserung der Situation sorgt, geht Büchen offenbar leer aus. "Mit uns hat niemand gesprochen, das ist befremdlich", ärgert sich Bürgermeister Uwe Möller.

Ein Problem in Büchen ist, das der für 40 Stunden in der Woche stationierte Rettungswagen oftmals für Krankentransporte unterwegs ist und somit nicht für Notfälle zur Verfügung steht. "Ein zweites Fahrzeug brauchen wir nicht, aber die Einsatzstunden müssen erhöht werden", fordert Möller. Außerdem sollte das Fahrzeug nur noch für Notfälle genutzt werden. Das sieht auch der SPD-Fraktionsvorsitzende Hartmut Werner so: "Wir brauchen eine hauptamtliche Rettungswache, die in zwei, besser noch in drei Schichten pro Tag besetzt ist." Dann müsste die Rettungswache allerdings ausgebaut werden. "An den Kosten würde sich die Gemeinde beteiligen", versichert Möller.

Noch in diesem Monat wird es in Büchen eine Podiumsdiskussion zum Thema Hilfsfristen im Rettungsdienst geben. Werner: "Wir setzen auf die Rückendeckung unserer Bevölkerung."