Wahl: Peter Perthun ist neuer RGL-Chef ohne Stellvertreter

Schon wieder gerät die Lauenburger Rudergesellschaft (RGL) in schweres Fahrwasser: Es ist gerade mal zwei Jahre her, dass der - mittlerweile verstorbene - Hermann Plagemann nach 12-jähriger Vorstandsarbeit sein Amt als erster Vorsitzender in die Hände von Regina Rüger gelegt hatte. Die bis dahin lange vergebliche Suche nach einem Nachfolger schien zumindest bis 2016 vom Tisch.

Während der Mitgliederversammlung teilte Regina Rüger jetzt allerdings mit, dass sie nicht mehr zur Verfügung steht - aus persönlichen Gründen, wie sie sagte. Thea Knobel und Peter Perthun wurden daraufhin als Kandidaten vorgeschlagen: In geheimer Abstimmung entschieden sich 43 der 67 Anwesenden für Perthun - zehn Stimmen waren ungültig. Das Amt des zweiten Vorsitzenden, der gleichzeitig die Finanzen der RGL verwaltet, wollte niemand haben. Der bisherige Amtsinhaber, Gerd Brandt, lehnte eine Wiederwahl ab. Doch damit nicht genug. Auch das Amt des Ruderwarts bleibt verwaist.

Der neue Vorsitzende will nun prüfen, ob der 229 Mitglieder starke Verein in dieser Konstellation überhaupt geschäftsfähig ist. Notfalls müsse eine außerordentliche Mitgliederversammlung einberufen werden.

Eine gute Nachricht gab es für die Mitglieder aber auch noch: Die Hochwasserschäden aus 2013 am Vereinshaus sind inzwischen komplett beseitigt. Weil es von Bund und Ländern Wiederaufbauhilfe gab und auch viele Spenden eingingen, konnten die Arbeiten ohne eine Erhöhung der Beiträge finanziert werden. Das könnte sich allerdings ändern, wenn ein Eigenanteil von 20 Prozent an den geplanten Hochwasserschutzmaßnahmen fällig wird, von denen auch die Ruderer profitieren. Wolfgang Genczik, der nicht nur RGL-Mitglied ist, sondern auch Vorsitzender des Deichverbandes Stecknitz Delvenau-Niederung erklärte in diesem Zusammenhang: "Der Wasser- und Bodenverband legt den Eigenanteil zwar aus, holt sich das Geld aber von der Stadt, den Anwohnern und eben auch der RGL zurück."