Hochwasserschutz: Bohrungen sollen Aufschluss geben

Noch ist die Frage offen: Braucht es für einen wirksamen Hochwasserschutz der Lauenburger Altstadt die beiden tiefgründigen Spundwände, wie es das Expertengutachten vorschlägt? Weil man im Kieler Umweltministerium große Zweifel daran hat, beginnen jetzt die vom Land beauftragten Baugrunduntersuchungen. Die Kieler Büros GeoC GmbH und IGB Ingenieurgesellschaft mbH werden die Untersuchungen unter Führung des Geologischen Landesdienstes einleiten.

Ein weiterer Grund für die Analyse: Für die Standsicherheit der Hochwasserschutzanlagen sind der geologische Schichtaufbau, die Tragfähigkeit des Untergrundes sowie die Grundwasserverhältnisse bestimmend. Bisher gibt es nur punktuell vorliegende Datenbestände im Bereich des Elbufers und des Elbhanges von Lauenburg, und die haben erhebliche Lücken - sowohl in der flächenmäßigen Abdeckung als auch der Qualität. Zunächst sollen die Grundwasserstände durch sogenannte Messbrunnen ermittelt werden. Dazu sind vorerst 20 Aufschlussbohrungen erforderlich: fünf Bohrungen im Bereich des Elbufers sowie 15 Bohrungen auf dem oberen Elbhang. Ziel ist es, die Wechselwirkungen zwischen Grund- und Elbwasser zu erfassen, um die Tragfähigkeit des Baugrundes bewerten zu können.

Auch muss im Bereich des Geesthangs, der Unterstadt und des unteren Elbhangs der Baugrund untersucht werden. Etwa 50 Anwohner haben sich inzwischen bereit erklärt, diese Messungen auf ihren Grundstücken zu erlauben. Die Ergebnisse, die bis zum Jahresende vorliegen sollen, werden dann öffentlich vorgestellt und mit allen Beteiligten diskutiert.