“Bistro 2181“: Gastronomin Iris Räuker eröffnet Restaurant am Glüsinger Weg

Schwere Ledersofas, weiße Tische und an den Wänden Fotos von James Dean - wenn Iris Räuker von ihrem künftigen "Bistro 2181" spricht, leuchten ihre Augen. Noch bleibt allerdings jede Menge zu tun. Jeden Tag ist die Gastronomin deshalb in dem ehemaligen Balkangrill am Glüsinger Weg dabei, ihrem Traum ein Stückchen näher zu kommen. Gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten Michael Johns stemmt sie alte Fliesen ab, schleppt zentnerweise Schutt und schraubt Rigipsplatten an die Wand. "Mit viel Glück könnten wir in drei Wochen fertig sein", hoffen die beiden.

Ein typisches American Diner im Stil der 50-Jahre - so sieht das Konzept von Iris Räuker aus. Wie in den einfachen nordamerikanischen Restaurants, setzt die 54-Jährige ganz auf den Kultfaktor. Zur Currywurst kocht sie zwei Soßen, es gibt belegtes Baguette, das sie selber backt, ebenso wie die Cupcakes und die Brötchen für die Burger. "Die haben mit den wabbeligen Teiglappen der großen Fastfoodketten nichts gemeinsam", verspricht die künftige Wirtin. Natürlich kämen ihr nur regionale Produkte auf den Tisch. Nur bei den Kartoffeln will sie eine Ausnahme machen. "Die kommen direkt aus der Lüneburger Heide von meiner Schwägerin. Bessere findet man nirgends", ist sie sich sicher. Schließlich setzt sie voll auf den Geschmack ihres hausgemachten Kartoffelsalates. Auch wenn Iris Räuker in Sachen Gastronomie eine Quereinsteigerin ist, eine Anfängerin ist sie längst nicht mehr. Sie hat bisher sowohl in Imbisstuben gearbeitet, wie auch in Restaurants der gehobenen Küche. Diese Erfahrungen will sie in ihrem "Bistro 2181" zusammen führen. Wie das Restaurant zu seinem Namen kommt, gibt schon lange vor der Eröffnung jedem ein Rätsel auf, der davon hört. "Das ist die Postleitzahl von Lauenburg, aber ohne die Vier", klärt Iris Räuker auf. Es würde sich so besser sprechen und ein bisschen Geheimnis dürfe ruhig sein, meint sie augenzwinkernd.

Auf Überraschungen dürfen sich ihre künftigen Gäste ohnehin gefasst machen, denn die Gastronomin sprüht schon vor Ideen: Petticoatparty, Brunch und andere Events schweben ihr vor, dazu gibt es Musik von James Dean und anderen Stars der 50er-Jahre. Freitags soll regelmäßig Fischtag sein. "Ich bin offen für fast alles, was selbstgemacht und frisch zubereitet wird. Wir haben uns ja bewusst 'Bistro' und nicht 'Diner' genannt, um gastronomisch auch experimentieren zu können", sagt Iris Räuker.

Gut ein halbes Jahr habe es gedauert von der Idee bis zum ersten Hammerschlag im ehemaligen Balkangrill, der zuvor drei Jahre leer gestanden hatte. Angst, sich die Hände schmutzig zu machen, habe sie keinen Augenblick gehabt. Eher schon vor dem Papierkram, der mit der Eröffnung eines Gastronomiebetriebs verbunden ist. Jetzt ist auch diese Hürde fast genommen. Was fehlt, ist noch die Schankerlaubnis. Doch Iris Räuker ist optimistisch: "Bürgermeister Andreas Thiede hat versprochen, mich zu unterstützen, damit in drei Wochen alle Genehmigungen vorliegen", sagt sie. Ist es vernünftig, an der viel befahrenen Bundesstraße ein so spezielles Restaurant zu eröffnen? Iris Räuker hat keinen Zweifel, dass ihr Plan aufgeht. Ihre kaufmännische Ausbildung helfe ihr, die Sache realistisch zu sehen. "In Lauenburg ist viel mehr Potenzial als man denkt. Wer sich nichts traut, kann auch nicht gewinnen", ist sie überzeugt.