Lauenburg (kl). Dresdener Straße oder Dresdner Straße? Darüber sind sich die Lauenburger nicht ganz einig. Immer wieder tauchen Adressen auf, in denen das eine “e“ fehlt. Besonders im Internet geht es drunter und drüber.

Auf verschiedenen Internetseiten firmieren sowohl die Kreissparkasse als auch die Bäckerei Lührs an der Dresdner Straße. Und die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde kann sich nicht entscheiden: Mal steht das Dietrich-Bonhoeffer-Haus an der Dresdener, mal an der Dresdner Straße. Ein Immobilienbüro offeriert eine Zwei-Zimmer-Wohnung an der Dresdner. Auf dem Stadtplan des Hartmann-Verlags gibt es die Dresdener Straße, auf anderen wiederum fehlt das "e".

Was ist denn nun richtig? Das weiß Reinhard Nieberg, Leiter des Stadtentwicklungsamtes nach einem Blick ins offizielle Straßenverzeichnis der Stadt Lauenburg. "Das führen wir, weil wir ja die Hausnummern vergeben", so Nieberg. Und danach heißt die nur wenige hundert Meter lange Verbindung zwischen Stettiner Straße und Glüsinger Weg: Dresdener Straße. Und daran hat die Stadt sich auch auf ihren Schildern gehalten.

Trotzdem - falsch ist die andere Schreibweise nicht. Der Duden erlaubt tatsächlich beide Versionen: Wer in der sächsischen Landeshauptstadt zur Welt kam, darf sich zum Beispiel gebürtiger Dresdener oder Dresdner nennen. So informiert das Magazin "Dresdner" folgerichtig über Kultur in der Stadt.

Deren Name stammt übrigens aus dem Altsorbischen: Ddre{zcaron}ïany bedeutet "Sumpf-" oder "Auwald-Bewohner". Die gibt es in dem Lauenburger Wohnviertel allerdings nicht. Mit dem Straßennamen wollte Lauenburg zur Zeit der innerdeutschen Teilung vielmehr Verbundenheit mit der "Elbperle" im Osten signalisieren. Wie viele andere westdeutsche Städte, die ebenfalls eine Dresdener Straße haben. Oder eine Dresdner.