Vorhaben: Frank Kiefaber plant Neubauten und Sanierung des Alten Posthofes - Disco “Oxxo“ wird abgerissen

Es ist ein Gebäude, das Lauenburgs Stadtmitte wesentlich prägt: Der Alte Posthof hat eine lange Geschichte hinter sich. 1869 vom Gastwirt Wilhelm Schnack gebaut, war das Hotel lange Zeit Anlaufpunkt für Ausflügler, später auch für DDR-Touristen. Schließlich lag der markante Bau direkt an der Transitstrecke Hamburg-Berlin. Im Flachbau direkt daneben erlebten viele Lauenburger Filme wie "Ein toller Käfer": Hier firmierte das Hansa-Filmtheater. Später wurde eine Disco daraus. Doch deren Tage sind gezählt: Der Investor Frank Kiefaber will auf dem Gelände 16 bis 20 Wohnungen bauen.

"Es gibt einen Bauvorbescheid der Stadt für zwei Varianten, die noch detailliert geprüft werden", so Kiefaber. Neben und hinter dem Alten Posthof will er entweder zwei Stadtvillen oder ein größeres Riegelgebäude errichten. Der Posthof soll erhalten und saniert werden. Kiefaber: "Das ist ein schönes Haus und Stadtbild prägend." Er könne sich eine weiße Fassade für das historische Gebäude gut vorstellen. Unten werde es eine Ladenfläche geben, in den beiden oberen Stockwerken entweder zwei große oder vier kleinere Wohnungen. Die neuen Gebäude entstehen auf einem rückwärtig gelegenen Parkplatz, sie werden zum Fürstengarten ausgerichtet. "Mit zwei Vollgeschossen und einem Staffelgeschoss mit Dachterrassen", erklärt der Investor.

Ob er die Wohnungen zum Kauf oder zur Miete anbiete, werde sich nach dem Bedarf richten. "Wenn alles klappt, könnte es in diesem Jahr losgehen", so Kiefaber. Versprechen könne er das allerdings nicht, denn es müssten noch einige Baulasten geklärt werden, die im Grundbuch eingetragen sind.

So mancher Lauenburger wird das Aus für die Disco "Oxxo" bedauern, die früher schon viele andere Namen hatte - darunter "Mendocino", "Sounds", "Tropicana" und "Joyce". "Der Abriss wird eine große Lücke hinterlassen. Hier in der Gegend fällt mir keine Location ein, in der so eine familiäre Club-Atmosphäre möglich wäre", sagt Christophe Schnürer, der mit anderen "Oxxo"-Besuchern das "WirSindElektronisch-Festival" organisiert hat. Deshalb soll am Freitag, 27. März, und Sonnabend, 28. Februar, noch einmal kräftig gefeiert werden, bevor die Türen sich für immer schließen (Einlass ab 22 Uhr, Eintritt 6 Euro, für beide Abende 10 Euro).

Ayhan Yavuz und seine Frau Natalie, die das "Oxxo" seit 2007 betreiben, wollen sich jetzt verstärkt auf ihren gleichnamigen Pub an der Alten Wache konzentrieren. Es tue weh, die Disco zu schließen, schließlich sei alles mit Liebe eingerichtet worden, sagt Yavuz. Auch findet er es sehr schade, dass es künftig keine Disco mehr in Lauenburg gibt. "Aber wir sind auch nicht mehr die Jüngsten", so der 49-Jährige. In der Raucherkneipe "Oxxo", in der Dart-Ligaspieler tranieren, wollen er und seine Frau künftig mehr Live-Musik anbieten.