Hundekot auf vielen Wegen - Wer das “Geschäft“ seines Vierbeiners liegen lässt, riskiert ein Bußgeld

Wenn es stimmen sollte, dass ein Tritt in Hundeschiete Glück bringt, dann brauchen sich die Lauenburger um ihr Wohlergehen keine Sorgen machen - kaum ein Weg durch die Stadt, der nicht durch die stinkenden Haufen "verziert" wird.

"Es wird immer schlimmer, selbst Spielplätze werden regelmäßig als Hundeklo missbraucht", ärgert sich Sabrina Schultz. Einmal habe ihr kleiner Sohn freudestrahlend eine solche Hinterlassenschaft ausgebuddelt, erzählt die Lauenburgerin. Sabrina Schultz hat selbst eine Hündin, doch wenn sie mit "Ronja" spazieren geht, steckt selbstverständlich eine Plastiktüte für alle Fälle in ihrer Jackentasche. Selbst der eineinhalbjährige Louis weiß das nach seinem Erlebnis im Sandkasten inzwischen genau.

Etwa 740 angemeldete Hunde gibt es in Lauenburg. Nach groben Schätzungen dürften sie zusammen etwa 350 Kilo Kot produzieren - an einem Tag. In einer Lauenburger Facebook-Gruppe wurde das Thema kürzlich ebenfalls heiß diskutiert. Auffallend: Vor allem Hundebesitzer meldeten sich zu Wort und beklagten wie Sabrina Schultz die vielen Haufen auf Lauenburger Wegen.

"Das ist kein Wunder, schließlich ist in den Augen vieler Leute jeder Hundebesitzer ein potenzieller Schmutzfink", sagt Peter Lucius, der mit seinen beiden Hundedamen "Elli" und "Bogi" regelmäßig auf der Elbuferpromenade spazieren geht. Er hat dann immer den Schlüssel für die Boxen mit den Hundekotbeuteln dabei. Angeschafft wurden die Behälter schon vor Jahren durch den Arbeitskreis Altstadt (Aal). Einige Altstadtbewohner holen die schwarzen Plastikbeutel regelmäßig vom Bauhof ab und füllen die Boxen damit auf.

Peter Lucius will die uneinsichtigen Hundebesitzer nicht entschuldigen, sagt aber auch: "Wir brauchen mehr regelmäßig geleerte Abfalleimer in der Stadt." In sommerlicher Hitze den frisch gefüllten Beutel eine halbe Stunde mit sich zu führen, sei kein Vergnügen, weiß er aus eigener Erfahrung.

Ein paar Anläufe hat auch die Stadt schon unternommen, der tierischen Hinterlassenschaften Herr zu werden. "Wer die Haufen einfach liegen lässt, riskiert ein Bußgeld", sagt die Leiterin des Lauenburger Ordnungsamtes, Manuela Grimm. Allerdings, so räumt sie ein, werde selten jemand erwischt. Nicht gerade zimperlich brachte vor fünf Jahren eine Aktion der Stadt das Dilemma auf den Punkt: Plakate mit überdimensionalen Hundehaufen und der Aufschrift "Scheiße gelaufen" sorgten für Aufsehen. Doch die Plakate sind wieder weg und noch immer gibt es in Lauenburg haufenweise Ärger. Weniger großformatig, dafür mindestens so originell, sind die kleinen Papierfähnchen, die seit einiger Zeit in vielen frischen Haufen stecken - beschrieben mit "Zeit für Hochwasser", "Friedhof der vergessenen Haufen" und anderen Sprüchen.

Anonymer Protest, der vielleicht nicht viel bringt. Aber bevor man wieder einmal überraschend in die Schiete tritt, wird man auf diese Weise wenigstens gewarnt.