Büchen (wre/er). Es ist wohl mehr Galgenhumor, wenn Büchens Bürgermeister Uwe Möller für August eine große Party plant.

Seit 25 Jahren ist die Brücke zwischen Büchen und Büchen-Dorf über den Elbe-Lübeck-Kanal dann einseitig gesperrt. Ideen von Bürgern, dieses Ereignis angemessen zu "feiern", sammelt er gerade.

Möglicherweise gibt es sogar weitere Jubiläen dieser Verkehrsregelung, denn Aussicht auf eine Erneuerung der alten Brücke aus dem Jahre 1952 besteht vorerst nicht. Dies erfuhr er jetzt bei einem Vorort-Termin mit Jens Sommerburg, dem Leiter des Landesbetriebs Straßenbau und Verkehr, und dem Grünen Landtagsabgeordneten Burkhard Peters. "Statische Berechnungen haben ergeben, dass sich auf der erbauten Brücke keine Lastkraftwagen begegnen dürfen. Daher wurde die einseitige Sperrung und die Installation einer Ampelanlage beschlossen", erklärte Sommerburg noch einmal die Situation. Ansonsten sei die Brücke aber tragfähig - es gebe sogar noch einen Spielraum von 25 Prozent

Büchens Bürgermeister macht aber trotzdem Druck, wenigstens mit den Planungen für einen Neubau zu beginnen. Noch würde der Bund 50 Prozent der insgesamt vier Millionen Euro Baukosten übernehmen. Sollte der Elbe-Lübeck-Kanal in seiner Bedeutung weiter runter gestuft werden, wäre die Förderung in dieser Höhe in Gefahr.

Die Verschleppung der Planung ärgert Möller gewaltig. Schon jetzt würde es mindestens sieben Jahre dauern, bis die Brücke gebaut werden würde - vorausgesetzt man stiege unverzüglich in die Planung ein. Fraglich, ob die alte Brücke nicht schon vorher schlapp machen würde.

Diese Sorge teilt Sommerburg nicht. Statt der sonst alle drei Jahre üblichen Prüfung würde die Brücke jedes Jahr geprüft, und sie sei in einem guten Zustand, es wären keine weiteren Schäden dazugekommen. "Wir haben die Brücke im Blick, und ich sehe nicht die Befürchtung, dass sie nicht hält", versicherte er.

Burkhard Peters versicherte trotzdem: Ich habe den Hinweis verstanden, dass die Politik mit der Planung anfangen soll." Darüber wolle er jetzt mit Verkehrsminister Reinhard Meyer (SPD) sprechen