Lauenburg (du). Einen Geldbaum für das Kinderatelier des Künstlerhauses - das gab's noch nie.

Der ist allerdings auch nirgends gewachsen, sondern ist eine Überraschung von den Hort-Kindern der evangelischen Kirchengemeinde. 200 Euro befestigten die Kinder an den Zweigen des symbolischen Baumes. Für die kleinen Hände eine knifflige Sache, insgesamt 40 Fünf-Euro-Scheine mit winzigen Wäscheklammern an den Zweigen zu befestigen.

Für ihre Spende legten sich die Hortkinder mächtig ins Zeug. Gemeinsam mit ihren Betreuern und Eltern hatten sie in der Adventszeit fleißig Kekse gebacken. Festlich in Klarsichttüten verpackt, wurde die süße Fracht auf einen Bollerwagen geladen und auf dem Lauenburger Weihnachtsmarkt zum Kauf angeboten - ein Riesenspaß für die Kinder. 400 Euro sind dabei zusammengekommen, von denn nun 200 dem Künstlerhaus gespendet wurden.

Mit dieser Geldspende bedankten sich die Hortkinder für die Möglichkeit, gelegentlich kostenlos das Atelier im Künstlerhaus nutzten zu dürfen. "Für die Kinder ist der Besuch im Atelier immer etwas Besonderes. Sie sind ausgeglichener, wenn sie sich kreativ ausdrücken können", erzählte Hort-Erzieherin Veronika Bechtholdt bei der Übergabe des "Geldbaumes". Sie arbeitet selbst aktiv mit in dem von Bernhard Sdun ins Leben gerufenen Kinderatelier. In der Sommerferienbetreuung des vergangenen Jahres hatten die Hortkinder dort erste Erfahrungen mit abstrakter Malerei gemacht und Ideen für ihr Hortschild umgesetzt. Seitdem gibt es ein neues Wort im Hort: "Wann gehen wir wieder zum Künstlern?", fragen die Kinder oft.

Was mit dem gespendeten Geld gekauft werden soll, hatten sich die Kinder schon überlegt: Leinwand, Papier, Acrylfarben und Pinsel. "Wir haben ja hier beim Malen alles genutzt", sagte der achtjährige Jeremy Hofmann.

Bernhard Sdun verriet, dass ein Teil des Geldes für die Ateliergondel verwendet werden soll, in der Kinder Malausflüge auf dem Wasser unternehmen. Und es gibt noch eine Idee: Kindern aus Flüchtlingsfamilien, die jetzt in Lauenburg leben, mit dem Geld eine Freude machen. Diese Idee von Bernhard Sdun gefiel Johanna Meißner-Karnstedt (9) besonders gut "Sie können dann malen, was sie auf der Flucht erlebt haben", schlug sie vor.