Sanierung: Bauarbeiten von März bis September geplant

Natursteinpflaster, Asphalt und die große Frage: Welcher der beiden Straßenbeläge eignet sich an welcher Stelle, um den Anwohnern des Großen Sandbergs das Leben zu erleichtern. Im Sekundentakt brettern dort im Feierabendverkehr die Autos durch. Das alte Kopfsteinpflaster und der Flickenteppich aus Teer verwandeln die kurvige Straße zur Altstadt in eine Buckelpiste.

Drei Planungsvarianten stellte Lars Warnholz vom beauftragten Ingenieurbüro Weise aus Lübeck am Donnerstagabend vor. Fast alle Bewohner der etwa 20 Häuser an der heutigen Buckelpiste waren der Einladung der Stadt gefolgt. Schließlich wollten sie aus erster Hand erfahren, wann der ständige Verkehrslärm endlich ein Ende hat.

Mit der Einladung zur Anwohnerversammlung löste die Stadt gleich zwei Versprechen ein: Zum einen mittelfristig für Abhilfe zu sorgen und zum anderen, die Bürger an der Planung des Umbaus zu beteiligen. Wie berichtet war im Mai vergangenen Jahres das Maß für die Anwohner endgültig voll gewesen: Sie übergaben eine Liste mit Forderungen an Bürgervorsteher Bernd Dittmer. Wichtigste Punkte: Geschwindigkeitskontrollen und Poller, die uneinsichtige Raser zur Slalomfahrt zwingen. Dittmer versprach zu helfen und brachte das Thema immer wieder in den politischen Gremien zur Sprache. Zwar hofften die Anwohner auf Geschwindigkeitskontrollen vergebens und auch die Pollervariante ist vom Tisch - doch jetzt steht sogar eine Grundsanierung der Straße an. Glücklicher Umstand: Die Versorgungsbetriebe wollen das Mischkanalsystem in diesem Bereich trennen. Im März sollen diese Arbeiten beginnen. Im September schließt dann die Straßenerneuerung an. Bis Ende des Jahres soll alles fertig sein.

Planer Lars Warnholz präsentierte drei Varianten, die sich vor allem durch das Verhältnis der eingesetzten Beläge Naturstein und Asphalt unterscheiden. Auch ein neu gestalteter Fußweg, ein Fahrradschutzstreifen und eine Hangsicherung sind vorgesehen. Über die jeweiligen Vorzüge der einzelnen Varianten konnten sich die Anwohner ein erstes Bild machen. Offen blieb die Frage, ob nach der Sanierung nicht noch mehr Autofahrer die enge Straße als Abkürzung nutzen. Die Betroffenen wollen jetzt untereinander weiter diskutieren, um dann der Verwaltung ihr Votum zu übergeben. "Das letzte Wort wird aber die Politik haben", stellte der Bauamtsleiter Reinhard Nieberg klar. Während der Sitzung des Bauausschusses am Montag, 9. Februar, 19 Uhr im Magistratssaal des Schlosses (Amtsplatz 6) soll die Planung weiter konkretisiert werden.

Letztendlich werden wohl auch die Kosten den Ausschlag geben. Glück für Stadt und Anwohner: Weil während des Hochwassers im Juni 2013 die schweren Einsatzfahrzeuge der maroden Straße den Rest gegeben hatten, wird die Sanierung, bis auf die Hangsicherung, aus der Wiederaufbauhilfe finanziert. Auf die Anwohner kommen dadurch keine Ausgleichsbeiträge zu.