Müllberge: Bauhof kommt mit der Reinigung der Straßen nicht hinterher

Vom Wind auseinandergerissene, gelbe Säcke, die tagelang am Gartenzaun baumeln oder Mülltonnen, die von Grundstückseigentümern gar nicht erst an die Straße gestellt werden: Für Bürgermeister Andreas Thiede ist der Gang durch "seine" Stadt oft ein großes Ärgernis. "Es ist schlimm, wie gleichgültig manche Bürger sind, wenn es um die Sauberkeit in der Stadt geht", klagt der Verwaltungschef.

Davon kann auch Daniela Mischke von den Stadtbetrieben ein Lied singen. Sie leitet den Bauhof und schickt ihre Mitarbeiter täglich auf Reinigungstour durch Lauenburg. "Besonders schlimm ist es an den Abholtagen der gelben Säcke. Die werden vielfach schon Tage vorher an den Straßenrand gestellt und entweder vom Wind oder Tieren zerfleddert. Das Ergebnis sieht man dann im gesamten Stadtgebiet", ärgert sie sich.

"Ich führe manchmal Gäste durch unsere Stadt und schäme mich in Grund und Boden, wie dreckig es bei uns ist", sagt Thiede. Mehrfach hätte er Bürger direkt angesprochen. "Einige sind der Meinung, die Stadt wäre dafür zuständig": Solche und ähnliche Antworten hat Thiede bei diesen Gelegenheiten schon häufiger zu hören bekommen.

Schon vor vier Jahren wollte die Stadt dem Dreck in Lauenburg den Kampf ansagen und die Bürger freundlich an ihre Anliegerpflichten erinnern. Unter dem Motto "Sauberes Lauenburg" hatte die Verwaltung einen Maßnahmekatalog entwickelt, der von Plakaten bis zu strengeren Kontrollen reichte. Sogar ein Außendienstmitarbeiter mit weitreichenden Kompetenzen wollte die Stadt einstellen.

Er sollte die Vorschriften in der Straßenreinigungssatzung von Gehwegreinigung, Winterdienst bis Unkrautbeseitigung kontrollieren. Säumige Bürger sollten demnach zunächst verwarnt, und im Wiederholungsfall mit einem Ordnungsgeld belegt werden. Das Konzept "Sauberes Lauenburg" wurde allerdings nie umgesetzt.