Künstlerhaus: Förderverein: Stadt muss Angebote besser vermarkten

Elbschifffahrtsmuseum, Stadtgalerie, Künstlerhaus oder Theater - Lauenburgs Kulturszene kann sich sehen lassen. "Leider machen wir aus diesem Potenzial noch zu wenig. Richtig vermarktet, könnten diese Einrichtungen ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für die Stadt sein", ist Ulrike Mechau-Krasemann überzeugt.

Die Chefin des Fördervereins für das Künstlerhaus weiß aber auch, dass diese Aufgabe ehrenamtlich nicht zu leisten ist. "Wir brauchen einen Kulturmanager, der nicht nur in den Stadtgrenzen wirkt, sondern Angebote vernetzt und professionell nach außen transportiert."

Dass es in dieser Frage Nachholbedarf gibt, darin sind sich die Vereinschefin und ihre Mitstreiter Ursula und Hans Jürgen Schild einig. "Zu einem Uraufführungskonzert strömen anderswo Hunderte Menschen. Wenn unser Kompositionsstipendiat in der Osterwold-Halle sein Werk präsentiert, kommen 30 Zuschauer aus Lauenburg. Dabei könnte der Saal voll sein mit Leuten aus Hamburg oder noch weiter her", sagt Ursula Schild. Voraussetzung sei allerdings, dass von der Stadt auch überregional dafür geworben werde.

"Wir müssen uns darüber im Klaren sein, dass Kunst und Kultur nicht nur kosten, sondern ein wichtige Wirtschaftsfaktoren sind", so Mechau-Krasemann. Dabei solle man ruhig mal "um die Ecke" denken. "Die Nachnutzung des Schlosses steht an, wenn die Verwaltung umzieht. Das alte Gebäude böte sich perfekt als Sitz einer Kunsthochschule an", so ihre Überlegung. Aus ihrer Sicht wäre dies ein Imagegewinn, der weit über die Stadtgrenzen hinaus strahlen könnte. Lauenburg müsse endlich die kulturellen Potenziale in die Wagschale werfen, auch um sich wirtschaftlich positiv zu entwickeln.

Das Künstlerhaus selbst will mit gutem Beispiel voran gehen. Unter dem Motto "Wirtschaft trifft Kunst", unterbreitet der Förderverein in diesem Jahr Unternehmern gezielte Angebote. So kann das Künstlerhaus künftig für Meetings genutzt werden, es gibt exklusive Führungen durch die Stadtgalerie, Begegnungen mit Künstlern, musikalische Begleitung von Veranstaltungen oder passende gastronomische Angebote. Ulrike Mechau-Krasemann ist überzeugt, dass diese maßgeschneiderten Pakete ankommen werden: "Ein kulturell anspruchsvolles Angebot einer Stadt schafft für Geschäftspartner und Mitarbeiter ein Umfeld, das von Weltoffenheit und Aufgeschlossenheit zeugt."