Hamburger Straße B-Plan-Entwurf erneut ausgelegt

Leicht machen es sich Lauenburgs Politiker wirklich nicht, den Neubauplänen des Discounters Aldi am der Hamburger Straße zu entsprechen. Wie berichtet, will das Unternehmen das Gebäude an der Hamburger Straße durch einen modernen Zweckbau ersetzen und die Verkaufsflächen von 800 auf 1200 Quadratmeter erweitern.

Seit fast einem Jahr steht jedoch der Entwurf des "Bebauungsplans 92 - Hamburger Straße 33-37" immer wieder auf der Tagesordnung der politischen Gremien. Erst wurde ein verbesserter Lärm- und Sichtschutz gewünscht, und Aldi besserte die Pläne entsprechend nach. Dann war nach der Abstimmung im Bau- und Planungsausschuss zunächst der Vorschlag vom Tisch, einen Rad- und Fußweg von der Gartenstraße zum neuen Aldi-Gebäude zu schaffen. Am 19. Dezember flammte während der Stadtvertretersitzung diese Idee jedoch wieder auf: Der Entwurf des B-Planes wurde erneut in den Fachausschuss verwiesen.

Für die Sitzung des Bauausschusses am Montagabend hatte die Stadt gleich zwei Entwürfe des B-Planes vorgelegt: Einmal mit der Möglichkeit, einen Fuß- und Radweg von der Gartenstraße aus anzulegen und einmal ohne diese Variante. Diesmal stimmten die Ausschussmitglieder mehrheitlich für diese Verbindung zur Gartenstraße.

Ursache für die zögerliche Zustimmung der Politiker zu dieser Wegführung war unter anderem die Befürchtung, Kunden von Aldi könnten zuhauf die Gartenstraße als Parkmöglichkeit nutzen. Immerhin bewegt sich die Planung für den Neubau von rund 60 Stellplätzen am unteren Rand der laut Stellplatzerlass von Schleswig-Holstein benötigten Anzahl. Bei der Stadt fürchtet man aber nicht, dass die Plätze knapp werden könnten und die Kunden deshalb auf die Gartenstraße ausweichen würden. Der Motorisierungsgrad sei in Lauenburg mit 420 Kraftfahrzeugen auf 1000 Einwohner deutlich unterdurchschnittlich, heißt es im Entwurf des B-Planes. Auch hätten die Erfahrungen von Aldi gezeigt, dass rund die Hälfte der Lauenburger Kunden zu Fuß einkaufen gehe. Außerdem sei der Bestand an innerstädtischen Parkplätzen vergleichsweise hoch. Aldi rechnet nach der Einweihung des Neubaus mit zusätzlich 50 motorisierten Kunden, verteilt auf eine Öffnungszeit von zwölf Stunden. Da die zurzeit vorhandenen Stellplätze fast nie alle benötigt würden, sei dies zu verkraften.

Die nun möglich gewordene Verbindung passt übrigens voll in das derzeit für Lauenburge diskutierte Radwegekonzept. "Die Erreichbarkeit des Plangebietes für Fußgänger und Radfahrer soll darüber hinaus durch eine direkte Fuß- und Radwegeverbindung zwischen Plangebiet und Gartenstraße weiter verbessert werden." heißt es in der Variante, der die Ausschussmitglieder schließlich mehrheitlich folgten.