Lauenburg. Zum vierten Mal gastierte am Montag der Geiger Gustav Frielinghaus bei einem Neujahrskonzert in der Lauenburger Maria-Magdalenen-Kirche - diesmal mit einem Septett mit drei Bläsern und vier Streichern.

Das Programm war Beethoven und Rossini gewidmet. Beethoven war 28 Jahre alt, als er das Trio G-dur opus 9/1 schrieb, mit dem der Abend begann, und mit 29 Jahren komponierte er sein Septett Es-Dur opus 20, das den Abend beschloss. In der Mitte die Streichersonate aus der Feder des nur zwölfjährigen Rossini. Die erste Komposition eines Wunderkindes, in der sich aber schon der spätere Opernkomponist abzeichnet.

Der Höhepunkt des Konzertes in der gut besuchten Kirche war das Beethoven-Septett. Es stellt einen der Höhepunkte der frühen Wiener Schaffensperiode dar und war beim Publikum so beliebt, dass es nach seiner Uraufführung im Jahr 1800 für drei Jahrzehnte das meistgespielte Werk des Komponisten war. Schon allein im Umfang ein gewaltiges Werk: sechs Sätze und eine Spieldauer von 45 Minuten. Die charakterliche Vielfalt der Sätze ist bemerkenswert und wurde an diesem Abend sehr akzentuiert vorgetragen. Frielinghaus und sein Ensemble meisterten dieses Stück mit Bravour und der ihnen eigenen frischen Lebendigkeit. Durch die obligate (vorgeschriebene) Spielweise, vor allem der drei Bläser, erzeugten sie eine kompakte, fast symphonische Klangfülle, einen unverwechselbaren Sound, der sich unter den idealen akustischen Bedingungen im Kirchschiff festlich entfaltete - und am Ende den Lauenburger Musikfreunden einen enthusiastischen Beifall entlockte.