Seniorenbeirat: Engagement für die Wünsche und Bedürfnisse von 3250 Lauenburgern über 60 Jahre

"Vergessen Sie nicht, ich vertrete inzwischen 3250 Bürger!" Diesen Satz sagt der Sprecher des Seniorenbeirates Klaus Höltig oft, wenn er mit Vertretern aus Politik und Verwaltung an einem Tisch sitzt. "Eigentlich ist das ja gar nicht nötig, denn wir haben in Lauenburg einen guten Stand. Aber man kann ja nicht oft genug betonen, dass der Anteil der Senioren in der Stadt ständig wächst", ist der 74-Jährige überzeugt.

Höltig und seine Mitstreiter vom Seniorenbeirat teilen sich deshalb auch alle Sitzungen der politischen Ausschüsse auf, um keine Entscheidung zu verpassen. Wenn es sein muss, haken sie auch schon mal energisch nach. "Seit zwei Jahren kämpfen wir für einen Trimm-dich-Pfad im Fürstengarten und sind froh, dass die Bürgerstiftung der Raiffeisenbank die Finanzierung übernimmt. Bürgermeister Andreas Thiede hat jetzt versprochen, dass die Sache im März endlich in Angriff genommen wird", sagt Höltig und kündigt an: "Da werden wir nicht locker lassen."

Auch Herbert Güttler ist einer der Seniorenvertreter, die mit offenen Augen durch die Stadt gehen. Dabei ist ihm aufgefallen, dass die Bauarbeiten für den seniorengerechten Wohnpark an der Hamburger Straße noch immer nicht begonnen wurden, obwohl die Wohnungen jetzt eigentlich fertig sein sollten. "Das ist ärgerlich. Wir wissen, dass der Bedarf an bezahlbaren Wohnungen groß ist. Viele Senioren hatten sich auf die Warteliste eintragen lassen und wollen wissen, wann es endlich losgeht." Höltig und Güttler sind sich einig: Auch hier werden sie nachhaken.

Noch ein weiteres Thema hat der Seniorenbeirat für dieses Jahr auf dem Zettel: "Wir müssen unbedingt eine Verbindung zwischen Unter- und Oberstadt schaffen", sagt Klaus Höltig. Für ihn sei nicht hinnehmbar, dass ältere Lauenburger so manche Veranstaltung am Wochenende nicht besuchen können, weil ihnen der Weg zu beschwerlich ist. "Die Befürworter und Kritiker sollen sich nicht um Aufzug oder Bus streiten, sondern kurzfristig eine Lösung schaffen", fordert er. Gleiches gelte für defekte Gehwege, die für ältere Bürger schnell zur Stolperfalle werden könnten.

Gerade jetzt im Januar hat das achtköpfige Team des Seniorenbeirates aber nicht nur die noch zu lösenden Probleme im Blick: "Wir bereiten gerade das neue Programm für unsere Seniorennachmittage vor", sagt Höltig und meint damit das für 2016. Mit der Organisation der monatlichen Veranstaltungen, zu denen immer etwa 130 Besucher kommen, haben die Seniorenvertreter alle Hände voll zu tun. Schließlich müssen sie mit einem Budget von 1400 Euro aus dem Stadthaushalt auskommen, von gelegentlichen Spenden mal abgesehen. Missen möchten Höltig und Güttler ihr Ehrenamt trotzdem nicht. Und wenn im März wieder die Wahl des Seniorenbeirates ansteht, wollen sie sich wieder auf die Kandidatenliste setzen lassen.