Weihnachten: Viele Familien denken auch an Bello & Co.

Ist es ein makabrer Scherz, wenn ein getrocknetes Schweineohr liebevoll verpackt in Weihnachtspapier unterm Tannenbauch liegt? Diese Frage beantwortet Bello mit einem deutlichen "Wuff", was übersetzt so viel bedeutet wie "Oh toll, endlich gibt's was zu futtern". So ein Knabberohr ist für ihn die Wonne - wenn da nicht das lästige Auspacken wäre. Mit Krallen und Zähnen macht er sich ans Werk, um ans Leckerli zu kommen. Nach dem gewonnenen Kampf gegen das lästige Papier bringt er sein Weihnachtsgeschenk ins sichere Körbchen, um es genussvoll zu verspeisen. So ähnlich geht es am Heiligen Abend wohl in etlichen Familien zu. Denn tierische Hausgenossen werden von "ihren" Menschen zum Weihnachtsfest nicht vergessen.

Stefanie David findet es selbstverständlich, auch ihrem Kater Maylo eine Freude zu machen. "Er ist ein Familienmitglied. Warum soll er leer ausgehen, wenn alle etwas bekommen?", sagt die 23-Jährige. Im "Futterhaus" an der Berliner Straße 81 hat sie einen festen Sisalhandschuh gefunden. Der ist krallensicher, und Maylo darf ungehemmt versuchen, die am Handschuh befestigte Maus mit seinen messerscharfen Krallen zu fangen.

Der imposante weiße Schäferhund Merlin von Klaus Berling (52) bekommt nicht nur einen neuen Fressnapf, sondern auch ein Plüschtier - wie jedes Jahr. "Das packt er begeistert aus und trägt es den ganzen Abend herum", erzählt sein Herrchen. Die Liebe zu den Vierbeinern schließt sogar den Brauch des Adventskalenders mit ein. "Meine beiden Katzen haben jede einen eigenen Kalender. Sie bekommen über den Tag verteilt die Leckerlis, die wir hinter den Türchen finden", erzählt Florian Friedrich. Spannend wird's dann am Heiligen Abend. Dann sind größere Geschenke im Kalender, mit denen die beiden Hunde ausgelassen spielen.

Geschäfte für Tierbedarf verkaufen zu Weihnachten deutlich mehr Kissen, Hundebetten oder Spielsachen. Die Hersteller haben längst reagiert - und bieten zum Beispiel einen Quietscheball mit weihnachtlichem Dekor für die haarigen Lieblinge. "Ich habe zum Fest einen super Umsatz. In vielen Haushalten wird der alte Kratzbaum oder das Hundekissen vom Vorjahr entsorgt und zum Fest etwas Neues gekauft", freut sich Kerstin Varnhorn, Inhaberin von "Pfote und Tatze" an der Hamburger Straße 49. Es muss aber nicht immer das exklusive Hundesofa sein. Wie wär's denn mal mit einem liebevoll verpackten Schweineohr?