Marktgalerie kontrovers diskutiert

Ende 2016 soll die geplante Marktgalerie in der Innenstadt ihre Türen öffnen - an diesem Ziel hält Bürgermeister Andreas Thiede fest. Zurzeit würden mit potenziellen Mietern "ernsthafte Gespräche" geführt.

Genau das macht Jürgen Burkhart große Sorgen. "Wenn die Bagger erst einmal rollen, haben wir keinen Einfluss mehr auf die Gestaltung", fürchtet der Mitbegründer der Initiative "PlanB". Seit August dieses Jahres gibt es diesen Zusammenschluss von Bürgern, die gegen den von Projektentwickler Frank Kiefaber vorgelegten Entwurf protestieren. "Lauenburg sollte sich auf den Kleinstadtcharakter besinnen. Auf den Zukunftswerkstätten war nie von einem Einkaufszentrum die Rede, und auch die geplante Gestaltung passt nicht zum Lauenburger Umfeld", kritisiert Burkhart. Er und seine Mitstreiter hätten sich in anderen Städten bei Einzelhändlern und Stadtplanern schlau gemacht: "Wir hörten immer wieder: Eine Marktgalerie in dieser Form ist überholt und zum Scheitern verurteilt."

Doch bei diesen Gesprächen beließen es die Initiatoren von "PlanB" nicht. "Innerhalb von drei Stunden haben wir auf dem Wochenmarkt 150 Unterschriften gesammelt von Bürgern, die unsere Bedenken teilen", sagt Burkhart. Diese Liste haben sie dann Bürgermeister Andreas Thiede übergeben. "Er hatte uns versprochen, ein Gespräch mit dem Projektentwickler zu vermitteln, aber leider wurden wir immer wieder vertröstet", ärgert er sich.

"Im Moment verhandeln wir mit Interessenten über ihre Anforderungen an die Mietflächen und das Gebäude. Erst wenn die auf den Tisch liegen, werden wir auch über die endgültige Gestaltung der Marktgalerie sprechen", sagt Thiede und beruhigt: "Natürlich haben die Bürger ein Mitspracherecht. Das ist sogar gesetzlich vorgeschrieben, wenn der Bebauungsplan ausliegt."

Doch nicht nur bei einigen Bürgern fiel der von Kiefaber vorgelegte Entwurf für die geplante Marktgalerie durch. Als dieser seinen Plan im Juli dieses Jahres im Bauausschuss vorstellte, bezeichnete André Peylo (SPD) das Projekt als "Betonkasten ohne das typische Kleinstadt-Flair."

Anders als mit den besorgten Bürgern hat es aber inzwischen ein internes Gespräch zwischen der SPD-Fraktion und Kiefaber gegeben. Offensichtlich ist noch einmal Bewegung in die Sache gekommen. "Wir konnten Herrn Kiefaber unsere Vorstellungen mit auf den Weg geben. Der bisher vorliegende Entwurf ist noch nicht in Stein gemeißelt", fasst Peylo das Gespräch zusammen. Er könne sich vorstellen, dass nun die Bürger auf einer Einwohnerversammlung ihre Vorstellungen äußern und diese dann ebenfalls in den endgültigen Plan für die Marktgalerie einfließen.