Bohrungen auch auf privatem Gelände

Umweltminister Robert Habeck (Grüne) hatte es angekündigt: In den nächsten Monaten werden umfassende hydrogeologische Untersuchungen beweisen müssen, dass der Untergrund in der Lauenburger Altstadt bei Hochwasser wirklich so gefährlich für die historische Bausubstanz ist, wie es der wissenschaftliche Beirat um Prof. Dr. Manfred Voigt befürchtet. Wie berichtet, zieht die Landesregierung diese These in Zweifel und demnach auch die Notwendigkeit der im Wasser verankerten Flutschutzelemente.

Technisch sind diese Untersuchungen nicht einfach auszuführen. "Aufgrund der beengten Platzverhältnisse sowie einer Vielzahl von Leitungen im Untergrund besteht die Möglichkeit, dass diese Bohrungen auf private Grundstücksflächen verlegt werden müssen", kündigt Bürgermeister Andreas Thiede an und bittet die betroffenen Anwohner dafür um Zustimmung. Aber nicht nur in dieser Beziehung ist die Mithilfe der Altstadtbewohner gefragt. "Die Datenlage über den Untergrund der Lauenburger Altstadt ist denkbar schlecht. Deshalb sind wir für alle Daten dankbar, die bereits jetzt zur Verfügung stehen", sagt Thiede. Seine Hoffnung: "Wir wissen, dass Privatpersonen bereits Baugrunduntersuchungen auf ihren Grundstücken vorgenommen haben und wären dankbar, diese Informationen ebenfalls nutzen zu dürfen."

Um unter anderem über diese Problematik zu diskutieren, lädt die Stadt Lauenburg gemeinsam mit der Betroffenengemeinschaft Hochwasser und der Initiative "LauenburgSOS" zu einer Informationsveranstaltung am Donnerstag, 11. Dezember, 19 Uhr, in die Heinrich-Osterwold-Halle (Elbstraße 145a) ein. Während der Veranstaltung gibt es außerdem einen Sachstandsbericht zu Fortschritten auf dem Weg zu einem wirksamen Hochwasserschutz für die Altstadt. Darüber hinaus erläutern Mitarbeiter der Verwaltung den nunmehr vorliegenden Bericht zum objektbezogenen Hochwasserschutz.

Diese Analyse ist ab sofort auf der Webseite www.hochwasserschutz-lauenburg.de abrufbar. Unter dem Button Mediathek/Downloads finden Interessierte dann das PDF-Dokument "Modul 4 - Deecke Architekten".