GoKi: Spielzeughersteller aus Güster hat jetzt gut zu tun

Bei Norddeutschlands größtem Spielwarenhersteller Gollnest & Kiesel (GoKi) in Güster herrscht zurzeit Hochbetrieb: Pro Tag verlassen rund 1000 Pakete das Logistikzentrum an der Roseburger Straße. "Etwa 35 Prozent unseres Umsatzes machen wir in den zehn Wochen vor Weihnachten", sagt GoKi-Sprecher Helmut Roloff. Immerhin 24 Millionen Euro Umsatz erwartet das Unternehmen in diesem Jahr. Weltweit sind 600 Mitarbeiter für GoKi im Einsatz, gut 100 davon in Güster.

7000 Palettenplätze bietet das Logistikzentrum an der Roseburger Straße, von dem aus der Fachhandel beliefert wird. Außer den Produkten mit dem Namen "GoKi" gehören auch die Marken "cause", "Holztiger", "Anker" und "Heimess" zum Unternehmen. Gerhard Gollnest und Fritz-Rüdiger Kiesel hatten die Firma vor gut 30 Jahren gegründet. "Eines haben die Artikel aus unserem Sortiment alle gemeinsam: Sie helfen Kindern, Grundformen zu begreifen, Fingerfertigkeit und Motorik zu trainieren", sagt Roloff. Klassiker wie Bauklötze, Holzeisenbahnen oder Kugelbahnen liegen voll im Trend.

Pro Jahr entwickelt Gollnest & Kiesel etwa 250 Neuheiten, die dann einige der rund 2200 Produkte ergänzen. "Wir haben eine eigene Entwicklungsabteilung, die in diesem Jahr unter anderem die beiden neuen Linien 'GoKi Nature' und 'Susibell' entwickelt hat", berichtet Roloff. Vor allem mit "GoKi Nature" kreiert GoKi einen neuen Trend. Roloff: "Die Serie kommt ganz ohne Farbe aus, überzeugt stattdessen durch massives Buchenholz." Die Tiere und Figuren von "Holztiger" sind nahezu komplett mit dem "Spielgut"-Siegel ausgestattet. "Darauf sind wir sehr stolz, denn das Siegel von 'Spielgut' ist das einzige Siegel, das man sich nicht kaufen kann. Da testen Kinder, Eltern und Pädagogen die Spielsachen und geben dann ihr Urteil ab", erklärt Roloff.

Gollnest & Kiesel setzt wie gewohnt weiterhin darauf, seine Produkte über den Fachhandel zu vertreiben. "Von ehemals 10 000 Fachgeschäften in Deutschland sind aktuell nur noch 4000 übrig. Uns ist aber an deren Erhalt gelegen, denn hier gibt es Beratung und vernünftige Qualität", so Roloff. Discounter, die gerade auch zur Weihnachtszeit Spielwaren auf den Markt werfen, sind dem Unternehmen ein Dorn im Auge. "Da werden Preise aufgerufen, die nicht für Qualität sehen können. Dort gibt es auch nur eine Holzeisenbahn oder nur eine Kuh für den Bauernhof. Bei uns gibt es neun Loks samt Waggons und 17 Kühe in verschiedenen Formen und Farbtönen", so Roloff.

Um all diese Waren jetzt rechtzeitig in die Geschäfte zu bekommen, wird an der Roseburger Straße unter Hochdruck gearbeitet. Die Artikel werden aus den Kartons im Lager geholt, dann zur Bestellung gesammelt und die fertigen Aufträge in Kartons verpackt. Roloff: "Der Handel hält ja kein eigenes Lager mehr vor, da sind wir dann gefordert. 95 Prozent unserer Artikel liefern wir innerhalb von 48 Stunden zum Kunden." Und parallel zum Weihnachtsgeschäft bereitet man bei GoKi auch schon den Auftritt auf der Spielwarenmesse vom 28. Januar bis 2. Februar in Nürnberg vor.