Neubaugebiet am westlichen Stadtrand geplant - 2015 können die ersten Bagger anrücken

In Hamburg ist Bauland knapp und teuer, Geesthacht lässt sich mit der Ausweisung weiterer Baugebiete Zeit - eine gute Gelegenheit für Lauenburg, ein Neubaugebiet auf den Weg zu bringen. Schon jetzt liegen in der Verwaltung Anfragen von knapp 30 interessierten Bauherren vor. Sie können sich freuen: 2015 werden voraussichtlich die Bagger anrollen. Seit Ende 2013 wird daran gearbeitet, für ein Gelände am westlichen Ortsausgang einen Bebauungsplan aufzustellen. "Wir wollen dort Einzelgrundstücke besonders für junge Familien anbieten", erklärt Thomas Burmester, Leiter des Bürgeramtes. Eine weitere Zielgruppe sind Menschen, die bereits in Lauenburg wohnen und alters- und behindertengerecht bauen wollen.

Der Flächennutzungsplan für Lauenburg lässt Wachstum nur noch im Westen zu: An einem landwirtschaftlichen Weg, der - eher inoffiziell - Kampweg genannt wird und von der B 5 nach Norden führt. Dort könnten auf einer Fläche von 16 Hektar 140 bis 190 Häuser entstehen. "Sechs Hektar haben wir bereits erworben. Mit den übrigen Eigentümern stehen wir in Verhandlungen oder kurz vor dem Abschluss", so Burmester. Wie viele Häuser es letztendlich werden, entscheiden die Politiker. Ein Planungsbüro erarbeitet zurzeit verschiedene Varianten - von einem Gebiet mit viel Grün bis zur kompakteren Bebauung. "Auf dieser Grundlage wollen wir dann den B-Plan erstellen", erklärt der Amtsleiter.

Wie das Baugebiet einmal heißen wird, steht noch nicht fest. Zwischen dem vorhandenen Wohngebiet am Moorring und dem neuen Baugebiet liegt die Öko-Ausgleichsfläche der Stadt, die nicht bebaut werden darf. Burmester: "Ein Fußweg wird durch die Grünfläche führen, damit die Kindergärten an der Dresdner Straße und am Graf-Bernhard-Ring gut erreichbar sind."

Die Ver- und Entsorgung des Neubaugebietes wird voraussichtlich über die Stettiner Straße angeschlossen, die Verkehrserschließung erfolgt über eine neue Einfahrt an der B 5. "Dort wird wohl eine Rechts- und eine Linksabbiegespur erforderlich sein", sagt der Amtsleiter. Auch für Lärmschutz muss gesorgt werden - möglicherweise mit einer begrünten Wand, die nicht so viel Fläche verbraucht wie ein ausladender Lärmschutzwall.

Für 450 bis 550 Menschen könnte das Gebiet zur neuen Heimat werden. Mehr Einwohner bekommt Lauenburg dadurch aber nicht. Burmester: "Laut demografischer Analyse wird das Gebiet den Bevölkerungsverlust, den die Stadt in den nächsten Jahren erlebt, nur ausgleichen." Damit dürfte es etwa bei den 11 496 Einwohnern bleiben, die Lauenburg jetzt hat.

Stück für Stück soll das Gebiet bebaut werden. "In drei bis fünf Abschnitten bis etwa 2025, damit niemand lange auf einer Baustelle leben muss", sagt der Amtsleiter. Der Preis für den Quadratmeter steht noch nicht fest. Nur so viel verrät Burmester: Es wird wohl teurer als in Dalldorf (80 Euro) und günstiger als in Geesthacht (135 bis 155 Euro).