Initiative überreicht Transparent an Bürgermeister Thiede

Genug Wind war da, um den Wunsch nach einem wirksamen Hochwasserschutz für Lauenburg in alle Richtungen zu tragen: Mitglieder der Initiative "Lauenburg SOS" haben Bürgermeister Andreas Thiede jetzt eine Flagge überreicht, die gemeinsam vor dem Schloss gehisst wurde. Der blau leuchtende Stoff ist sicher bis Niedersachsen zu sehen - er zeigt die Silhouette der Lauenburger Altstadt in einem Rettungsring.

"Die Flagge soll weiter daran erinnern, dass unser gemeinsames Ziel, ein nachhaltiger und solide finanzierter Hochwasserschutz, noch immer nicht gesichert ist", sagte Ferdinand Soethe, der die Flagge gemeinsam mit Mario Scheuermann überreichte. Allerdings freue man sich bei "Lauenburg SOS" sehr, dass es mit den gemeinsamen Aktionen der vergangenen Monate gelungen sei, den Hochwasserschutz wieder zum Thema konstruktiver Gespräche zwischen Stadt und Land werden zu lassen.

Bürgermeister Thiede dankte den Aktivisten für das Geschenk. "Das Emblem darauf hat uns die letzten Wochen begleitet und ein Stück mit zum bisherigen Erfolg beigetragen", sagte er. Viel sei schon erreicht. Aber: "Es geht um eine verbindliche Zusage der Maßnahmen, die in Lauenburg erforderlich sind", so Thiede. Man müsse weiter daran arbeiten, Einigkeit zwischen Bund und Land zu erzielen.

Ein Thema wird dabei die Eigenbeteiligung der Hauseigentümer in der Altstadt am Hochwasserschutz sein - nach bisheriger Regelung 20 Prozent, die viele völlig überfordern würden. Thiede: "Es ist nicht einzusehen, dass Hochwasserschutz an den Küsten zu 100 Prozent finanziert wird, hier in Lauenburg aber nur zu 80 Prozent." Doch allen Beteiligten sei bisher klar gewesen, dass auch eine Eigenbeteiligung im Raum stehe. Thiede: "Es kommt auch darauf an, Lösungen für dieses Problem zu finden." Möglich wäre beispielsweise, den Mehrwert der Häuser, der durch Hochwasserschutz entsteht, im Grundbuch einzutragen. Das könnte Kredite sichern - und kommt letztlich den Hausbesitzern bei einem Verkauf zugute.

Um dieses Modell und viele andere Fragen - unter anderem um die notwendige ertüchtigte Promenade - soll es während einer Infoveranstaltung am Dienstag, 11. Dezember, gehen. Beginn ist um 19 Uhr in der Osterwold-Halle, Elbstraße 145a.

Ferdinand Soethe: "Wir gehen in unserem Kampf jetzt in eine neue Phase, weniger mit plakativen Aktionen, dafür verstärkt mit Information der Bevölkerung."