Verein zeigt die Vielfalt in der Altstadt - Viele Besucher kamen zur ersten Aktion

Am Weihnachtsmarkt-Wochenende pilgerten früher Tausende Menschen durch Lauenburgs Altstadt. Seit der beliebte Markt im vergangenen Jahr auf den Schlossplatz verlegt wurde, ist es damit vorbei. Und so fehlten den Geschäftsleuten in der Elbstraße die Kunden. Mit der Aktion "Kunst & Genuss am Fluss" warben die Ladenbesitzer und Gastronomen am Wochenende abseits des Weihnachtsmarktes für die Elbstraße - mit großem Erfolg.

"Wir wollen dem Weihnachtsmarkt keine Konkurrenz machen, haben deshalb einen anderen Termin gewählt. Und wir sind auch kein Weihnachtsmarkt, gleichwohl kann man hier tolle Weihnachtsgeschenke finden", erklärte Dodo Mayer-Gevert. Mit Olli Mayer-Gevert hatte sie "Kunst & Genuss am Fluss" in Zusammenarbeit mit vielen Kunsthandwerkern und Gastronomen in dieser Form zum ersten Mal organisiert. Und mit heißem Glühwein war auch die Feuerwehr dabei. "Man kann in der Elbstraße toll einkaufen und lecker essen, dafür wollen wir verstärkt Werbung machen", sagte Dodo Mayer-Gevert. Weitere Aktionen des neu gegründeten Vereins sollen folgen.

In 16 Häusern entlang der Elbstraße zwischen Neustadt und Lösch- und Lade-Platz gab es kulinarische Köstlichkeiten und vielseitiges Handwerk. Christof Menges etwa hauchte den leerstehenden Räumen im Erdgeschoss des Hauses an der Elbstraße 30 wieder Leben ein - wenn auch nur für zwei Tage. "Hier war früher sogar eine Goldschmiede, haben mir Lauenburger erzählt", sagte der Goldschmied. Er war 2013 bei einem Markt schon einmal in Lauenburg und kam gern wieder. Doch vor allem jene, die an der Elbstraße zu Hause sind, fanden mit ihren Angeboten guten Absatz. Karin Scherling von "Der Topf" töpferte vor den Augen der Zuschauer, in der "Bonschemacherei" konnte man zusehen, wie die kleinen Süßigkeiten entstehen.

Birgit Andresen bot an der Elbstraße 86 handgefärbte und selbst gesponnene Wolle an. Sie hält 51 eigene Schafe. "Eigentlich ging es mir nur um gutes Fleisch, aber dann kam ich auf die Idee, auch die Wolle zu nutzen", erzählte sie. Während sie am Spinnrad arbeitete, baute Marcus Benckert nebenan einen Bogen aus Holz. Auch entsprechende Kurse bietet der Basedower an. "Es ist schön, einmal einen Einblick in die Häuser hier zu bekommen und zu sehen, wie die Kunsthandwerker arbeiten", schwärmte Besucherin Franziska Becks aus Lüneburg.

"Die Altstadt bietet noch viel Potenzial, das wollen wir künftig nutzen und weitere Aktionen starten", sagte Dodo Mayer-Gevert, die an der Elbstraße 103 die Werkstattgalerie "Die Kunststücker" betreibt.