Mut zu mehr: Projektende im Dezember

Das Projekt "Mut zu mehr" soll Frauen bestärken, Führungspositionen in der Wirtschaft zu bekleiden. Drei Jahre lang hat die "INI Qualifizierung & Service" dieses Weiterbildungsangebot getragen. 950 000 Euro standen aus Mitteln des Bundes und der EU dafür zur Verfügung. Eine Chance, die auch Gabriela Petri genutzt hat. Die 54-jährige Prokuristin der Firma A.W. Schultze GmbH ist zufrieden: "Mir hat es auf jeden Fall, auch im privaten Bereich, mehr Rüstzeug mitgegeben. Aber es hätte gern noch weitergehen können", sagt sie im Hinblick auf das Ende des Projekts am 31. Dezember.

Coaching zur Weiterbildung und Mentoren-Ausbildung für Führungskräfte standen im Fokus des Projekts. Impulse für flexible Arbeitszeiten, Firmenleitbilder und ein Netzwerk für Frauen und Unternehmen wurden aufgebaut. Firmen konnten durch dieses Programm auch profitieren, indem sie durch die Anerkennung der Leistungen ihrer weiblichen Mitarbeiter Fach- und Führungskräfte an den Betrieb binden konnten.

Gabriela Petri hat ihren Chef überzeugt. "Ich konnte den Fokus auch auf unseren weiblichen Nachwuchs lenken und mit dem Vorurteil aufräumen, dass diese Frauen ja ohnehin irgendwann schwanger würden, es also nicht lohne, sie mit einer Führungsaufgabe zu betrauen."

Das gab auch Sandra Schulz ein neues Selbstvertrauen. Die 22-Jährige ist Auszubildende im ersten Lehrjahr bei A.W. Schultze. "Ich konnte viele Anregungen sammeln, die mein Selbstbewusstsein aufpeppen und mir nützlich sein werden", ist sie sich sicher.

Für INI-Leiterin Annemarie Agrubi-Siewers war "Mut zu Mehr" ein Erfolgsprojekt. "Wir haben für die Akzeptanz von Frauen in gehobenen Positionen geworben. Frauenförderung ist eine Fachkräftesicherung. Dafür ist die Gleichberechtigung von Mann und Frau unabdingbar. Ein Umdenken im mittleren und oberen Management der Firmen ist die Voraussetzung für die Einbindung von Frauen in die Chefetagen", sagt sie.

Jetzt setzt die INI-Chefin alles daran, den Zuschlag für ein neues Projekt aus dem Programm der Europäischen Sozialfonds (ESF), das ab 2015 aufgelegt wird, an Land zu ziehen.