Delegation: Unser Mitarbeiter Timo Jann begleitet Bürgermeister Andreas Thiede

Yongqjang Chen, der Besitzer des Lübecker Flughafens, hat mit Unterstützung von Lauenburgs Bürgermeister Andreas Thiede jetzt endlich sein Visum für Deutschland beantragen können. Bisher war der Chef der PuRen Group aus Peking damit bei der deutschen Botschaft in China gescheitert. Er darf er nur als Tourist einreisen, er möchte aber auch beruflich aktiv werden.

"Ich möchte möglichst bald nach Deutschland kommen, dort arbeiten und leben", sagte Chen bei einem Treffen mit Thiede. Der ist seit vergangenem Donnerstag in China unterwegs. Thiede: "Ich hatte Herrn Chen Hilfe versprochen und halte dieses Versprechen selbstverständlich auch." Chen hat im Juli neben dem Lübecker Flughafen auch den Sandkrughof in Schnakenbek gekauft. Dort will er mit seiner Frau Lou einziehen. Außerdem ist dort der Sitz der PuRen Germany GmbH.

Chen und Thiede sowie Liang Yao von der Wirtschaftförderung des Landes (WTSH) wurden in der Botschaft in Peking auch von Peter Kreutzberger, dem stellvertretenden Leiter der Wirtschaftsabteilung, empfangen. "Europa und vor allem Deutschland ist ein interessantes Ziel für Chinesen", so Chen. Seine Unternehmensgruppe ist 700 Millionen Euro stark und möchte in der Region investieren. Sobald sein Visum genehmigt ist, will der 44-Jährige nach Lauenburg kommen, um weitere Projekte anzuschieben.

In Lübeck möchte er im kommenden Jahr die ersten chinesischen Touristen begrüßen, außerdem soll eine Ausbildung von Flugzeugtechnikern beginnen. Die soll in Lübeck angesiedelt werden, weil die deutschen Zertifikate in China sehr begehrt sind. Weiter denkt Chen an ein Gesundheitszentrum, in dem Chinesen behandelt werden können. "Aber auch in Lauenburg selbst möchte ich gerne etwas aufbauen, die Begrüßung in der Stadt war so herzlich" sagte Chen. Thiede, der bei seiner Reise von Thomas Burmester, dem Vorstand der Stadtbetriebe, Marcel Graff, dem geschäftsführenden Vorstand der Wabe, und unserem Mitarbeiter Timo Jann begleitet wird, möchte in den kommenden Tagen noch weitere Kontakte zu chinesischen Investoren und Provinzverwaltungen knüpfen.

"Wir sind ja nach den Erfahrungen für das chinesische Textilzentrum in Schwarzenbek vorsichtig mit unseren Einschätzungen geworden, deshalb sage ich jetzt zunächst nur, dass sich tatsächlich einige schöne Entwicklungen für Lauenburg abzeichnen. Ich denke, 2015 wird bei uns einiges passieren", erklärte Thiede. Der Lauenburger Bürgermeister pflegt seine Beziehungen nach China schon seit mehr als zehn Jahren, damals noch als Wirtschaftsförderer der Stadt Schwarzenbek. "Die Dinge zu entwickeln braucht manchmal seine Zeit, das ist vor allem für die Chinesen, die das so nicht kennen, oft eine Herausforderung. Aber wir sind jetzt auf einem guten Weg. und die 100 am Lübecker Flughafen geretteten Arbeitsplätze sind ein erster Erfolg, die nächsten werden bald folgen", so Thiede, ohne Details zu nennen.

* Von Hamburg reisten die Lauenburger per Flugzeug über Zürich nach Peking. Von dort ging es bereits weiter nach Fuzou. Xiamen, Yiwu und Shanghai sind in den kommenden Tagen noch weitere Stationen der Delegation, die allesamt mit einem engen Programm und Treffen mit hochrangigen Regierungsvertretern und Unternehmern belegt sind.