Feuerwehr Lauenburg: Ausrüstung im Wert von 100 000 Euro für Kampf gegen Hochwasser

Jeweils drei Stromerzeuger, Schmutzwasserpumpen und Leuchtballons vom Typ "Powermoon", 100 Rollschläuche, eine Sandsackfüllmaschine, ein Einsatzzelt und vieles mehr: Die Diakonie Katastrophenhilfe hat gestern der Freiwilligen Feuerwehr Lauenburg einen ganzen Schwung neuer Einsatzmittel übergeben. Der Wert der Ausrüstung beläuft sich auf etwa 80 000 Euro, ein Einsatzboot samt Motor für etwa 20 000 Euro soll noch folgen.

Lauenburgs Feuerwehr ist die erste von bundesweit 200 freiwilligen Wehren, die von der Diakonie Katastrophenhilfe unterstützt werden. Alle Einheiten hatten im vergangenen Jahr mit dramatischen Hochwassersituationen, in Lauenburg an der Elbe mit einem Rekord-Wasserstand von 9,64 Metern, zu kämpfen. "Neben der Hilfe für die direkt von der Flut Betroffenen investiert die Diakonie Katastrophenhilfe mit ihren Partnern auch in die Vorsorge", erklärt Stefan Schröer, Koordinator der Fluthilfe der Diakonie, die dafür in Magdeburg ein zentrales Büro unterhält. Schröer: "Wir hatten bei den Feuerwehren abgefragt, was ihnen an Ausrüstung beim Einsatz im vergangenen Jahr gefehlt hat und dann versucht, diese Ausrüstung zu organisieren." Über eine Ausschreibung konnte der Großauftrag, der insgesamt 300 unterschiedliche Gegenstände umfasst, vergeben werden. Bundesweit soll Technik im Wert von 2,5 Millionen Euro verteilt werden.

"Ich bin überrascht, mit welcher Schnelligkeit hier geliefert wurde", staunte Lauenburgs Feuerwehrchef Lars Heuer bei der Übergabe der Technik. "Es sind Dinge, die uns Stadt und Landkreis so nicht bieten können", sagte er. Hintergrund: Stadt und Kreis stehen unter einem strengen Konsolidierungszwang. Der "Powermoon" etwa, der Einsatzstellen gut ausleuchtet, ist bei vielen Feuerwehren schon üblich, in Lauenburg gab es diese Leuchtballons bisher mangels finanzieller Möglichkeiten noch nicht. "Und jetzt haben wir drei auf einen Schlag, die wir natürlich nicht nur beim Hochwasser, nutzen können", so Heuer.

Die Diakonie Katastrophenhilfe finanziert sich vor allem durch Spenden. Bis Ende Januar 2015 sollen von Nord nach Süd - entgegen der Flutwelle - alle für die Unterstützung ausgewählten Wehren versorgt sein.

"Überall da, wo der Schuh drückt, ist die Diakonie da. Das ist eine große Hilfe", sagte Bürgermeister Andreas Thiede. Denn die Fluthilfe berät Betroffene der Flut auch bei der Antragstellung zur Fluthilfe von Bund und Ländern. "Das wollen wir auch bis ins nächste Jahr hinein noch fortführen", kündigte Pastor Till Karnstädt-Meißner an. "Ich war 2013 beeindruckt, zu sehen, wie die ehrenamtlichen Kräfte hier gearbeitet haben", lobte er die Feuerwehrleute. Normalerweise hat die Elbe in Lauenburg einen Wasserstand von etwa 4,50 Metern. Hochwasserschutzanlagen gibt es nicht. Während 2013 innerhalb weniger Tage die meisten der zwei Millionen verbauten Sandsäcke von freiwilligen Helfern per Hand gefüllt wurden, kann künftig eine Sandsackfüllmaschine eingesetzt werden, die eine Stundenleistung von 4200 Stück hat.

"Wenn die Bürgerbeteiligung zur Entwicklung eines Hochwasserschutzes nicht nur eine Alibi-Beteiligung gewesen sein soll, dann müssen die Verantwortlichen sich jetzt auch an die Umsetzung machen", sprach Thiede deutliche Worte zur Realisierung des Hochwasserschutzes in Richtung Kieler Landesregierung aus. Wie berichtet, ist von dort bisher keine große Hilfe zu erwarten, weil zur Verfügung stehende Bundesmittel nicht in Anspruch genommen werden.