Siebeneichen (wre). Die einzige Fähre über den Elbe-Lübeck-Kanal steht vor dem Aus.

Wie berichtet, will der Kreis den Vertrag zur Unterhaltung kündigen. Und aus Büchen gibt es bereits die klare Aussage, dass die Gemeinde nicht das alleinige Risiko tragen werde, da die historische Seilzugfähre Verluste einfährt. Ein Förderverein soll nun das Schlimmste verhindern. Dazu gehört nicht nur Lobbyarbeit bei allen Entscheidungsträgern, sondern vor allem Geld - viel Geld.

Bereits in diesem Jahr wurden diverse Veranstaltungen und Hilfsprojekte gestartet. Rund 5000 Euro kamen so zusammen, doch die jährlichen Kosten der Fähre betragen 65 000 Euro. Davon können zurzeit 15 000 Euro unter anderem durch den Fahrkartenverkauf gedeckt werden. Derzeit zahlt auch noch das Amt Büchen 15 000 Euro, aber auch dort werden die Stimmen lauter, nicht mehr für die Fähre zahlen zu wollen.

Die ehemalige FDP-Bundestagsabgeordnete Dr. Christel Happach-Kasan zeigte sich verwundert, dass es im Amt keine stärkere Solidarität für die Fähre gibt, zumal mit 6000 beförderten Personen in diesem Jahr ja ein großes Interesse an der Fähre zu sehen sei. Die FDP-Politikerin war wie etwa 50 andere Interessierte zur Gründungsversammlung des Vereins gekommen. Diskutiert und schließlich beschlossen wurde die Satzung. Bei der Wahl des Vorstandes wurden Carmen Niklas als erste Vorsitzende, Thomas Frank als stellvertretender Vorsitzende und Ernst Jenner zum zweiten Stellvertreter gewählt. Kassenwartin wurde Tina Peters, Birte Noll wurde zur Schriftführerin gewählt. Ines Soetebeer und Jens Möller wurden als Kassenprüfer gewählt. Beisitzer wurden Christiane Sattler, Heidi Trill und Heike Frank. Auch auf den Jahresbeitrag einigte man sich schließlich: Einzelmitglieder zahlen mindestens 24 Euro, juristische Personen sind mit 48 Euro dabei.

Jetzt hat der Verein eine Mammutaufgabe vor sich. Doch es gibt auch Unterstützung: Der Verein Steinaukultur will zum Beispiel helfen, und im Internet verbreitet sich zurzeit eine Online-Petition: Landrat Gerd Krämer wird aufgefordert, sich für den Erhalt der Fähre einzusetzen.