Schreiben an Umweltminister Habeck

Landesumweltminister Robert Habeck (Grüne) bekommt schon wieder Post aus Lauenburg. Diesmal meldet sich die Betroffenengemeinschaft Hochwasser zu Wort. Hintergrund: Auch wenn jetzt in Lauenburg die ersten Schritte in Sachen Hochwasserschutz eingetütet sind - die Enttäuschung darüber, dass Lauenburg bei der Umweltministerkonferenz im vergangenen Monat überhaupt keine Rolle gespielt hatte, sitzt noch immer tief. Wie berichtet, beschlossen die Umweltminister der Länder in diesem Rahmen ein nationales Hochwasserschutzprogramm in Höhe von rund 5,4 Milliarden Euro

"Besonders durch die Ertüchtigung der Deiche an der Elbe in den letzten Jahren ist unsere Stadt erst in diese Bedrängnis geraten", heißt es in dem Schreiben der Betroffenengemeinschaft. So sei das sogenannte Jahrhunderthochwasser in Lauenburg mit einem Pegelstand von 8,70 Meter noch relativ glimpflich abgelaufen. Danach seien die Deiche im Oberlauf der Elbe immer stärker geworden. "Für diesen Zustand ist Lauenburg nicht verantwortlich", heißt es in dem Schreiben weiter. "Selbst die sogenannte Magdalenenflut im Juli 1342, das wahrscheinlich größte geschichtliche Hochwasserereignis in Mitteleuropa, wird in historischen Lauenburger Dokumenten kaum erwähnt. Da hatte das Wasser ja auch noch genug Platz", weiß Dr. Hajo Krasemann. Deshalb die unmissverständliche Botschaft der Betroffenengemeinschaft an Habeck: "Die Frustration und die Wut der Lauenburger resultieren vor allem daraus, dass die Elbanlieger oberhalb unser Problem in erheblichem Umfang verursachen und Lauenburg aber im Wesentlichen allein gelassen wird."

Lauenburg nicht im Generalplan Küstenschutz vertreten

Die CDU-Landtagsfraktion will sich nun auch verstärkt um einen wirksamen Hochwasserschutz für Lauenburg kümmern. Dies ist das Ergebnis eines Besuches des parlamentarischen Geschäftsführers Hans-Jörn Arp in Lauenburg. Der überparteiliche Zusammenhalt habe dazu geführt, dass sich die Landesregierung endlich bewegt, ist Arp überzeugt. "Ich nehme die Forderung mit nach Kiel, Lauenburg in den Generalplan Küstenschutz des Landes aufzunehmen", sagte der CDU-Politiker zu. Dies hatte die Lauenburger Stadtvertretung bereits vor zwei Jahren gefordert. Das Argument: Während eines Hochwassers der Elbe könnte gleichzeitig eine Sturmflut von der Nordsee mit neuen Wassermassen den Pegel weiter ansteigen lassen. Damit wäre die Altstadt einem Horror-Szenario ausgeliefert.Dieses Argument blieb in Kiel damals ungehört. In der Fortschreibung des Generalplanes Küstenschutz 2012 fand Lauenburg keine Berücksichtigung.