Elbe-Lübeck-Kanal: Riesenkräne bauen die Behelfsbrücke ab

Spektakulärer Kraftakt am Elbe-Lübeck-Kanal: Die Behelfsbrücke im Zuge der B 5, über die eineinhalb Jahre lang der Verkehr während des Brückenneubaus nebenan rollte, wird zurzeit zurückgebaut. Dazu arbeiten voraussichtlich noch bis heute ein 450-Tonnen-Kran und ein 800-Tonnen-Kran auf der Baustelle zusammen. Im sogenannten "Tandem-Hub" hieven sie die Brückenteile synchron zusammen ans Ostufer.

An beiden Ufern sind die beiden großen Telekräne aufgebaut. Der 450-Tonnen-Kran steht an der Hafenstraße, um mit seinem mit einem Gittermast für die nötige Auslage verlängerten Kranarm den 800-Tonnen-Kran an der Palmschleuse zu unterstützen. Zunächst heben beide Kräne die Bauteile der Behelfsbrücke aus der Mitte und am Westufer vom Auflager und setzen sie dann am Ostufer über dem Auflager ab. Das letzte Stück bewegt der 800-Tonnen-Kran die Bauteile dann alleine bis auf den Lagerplatz am Ostufer. Per Funk dirigieren die Arbeiter die Kranführer, die im Gleichtakt steuern müssen.

"Wir haben zwar schon einen sehr leistungsstarken Kran, stärkere gibt es nur ganz wenige, aber einer alleine könnte den Hub von der Mitte des Kanals nicht leisten", berichtet Stephan Lühr. Der Ingenieur und seine Kollegen des Lauenburger Wasser- und Schifffahrtsamtes hatten die Brücke geplant und den 16 Millionen Euro teuren Bau begleitet. Lühr: "Technisch betrachtet ist der Rückbau der Behelfsbrücke jetzt das große Finale der Baustelle." Allerdings liegt noch die Bewältigung der Abfuhr von 30 000 Kubikmeter Boden am Ostufer vor den Verantwortlichen. Damit war der Straßendamm aufgeschüttet worden, an den die Straße jenseits der Brücke für die Bauphase angeschlossen war.

"Spannend wird es sicher auch noch, das mittlere Auflager aus dem Kanal zu entfernen", sagt Lühr. Auch ein Wellblechrohr, mit dem der Auslauf der Stecknitz für die Aufschüttung überbrückt war, soll noch abgebaut werden. Der Plan sieht vor, dass die Baustelle im Frühjahr 2015 besenrein ist.