Energiewende: Kommunen denken um

Wie wird die Energieversorgung der Zukunft aussehen? Über diese Frage diskutierten Politiker und Verwaltungsmitglieder aus dem Kreis Herzogtum Lauenburg jetzt in Büchen mit Experten. Auf Einladung der Schleswig-Holstein Netz AG (SH Netz) informierten sie sich über Möglichkeiten und aktuelle Forschungsprojekte zur Energiespeicherung.

"Wir stehen vor der Herausforderung, dass Sonnen- und Windkraft keine konstante Stromversorgung sicherstellen können", sagt Kommunalbetreuer Jörg Peters. Deshalb forsche die Schleswig-Holstein Netz AG derzeit an verschiedenen Speichertechnologien, um in Zeiten der Energiewende eine zuverlässige Stromversorgung zu gewährleisten. Investitionen in Höhe von 20 bis 30 Millionen Euro seien dafür eingeplant.

Jörg Rudat, Innovationsmanager bei der SH Netz, stellte den Gästen die "Power to Gas"-Technologie vor. Dabei geht es darum, überschüssigen Strom aus Windkraft in Wasserstoff umzuwandeln und in das Erdgasnetz einzuspeisen.

Das Hauptinteresse der Vertreter aus den Kommunen galt allerdings dem Thema E-Mobilität. Jörg Rudat informierte nicht nur über die aktuellen Möglichkeiten der innovativen Technologie: Die Gäste durften das Fahrgefühl eines Elektroautos auch gleich selbst ausprobieren. Die Netz AG selbst baut ihren Fuhrpark mit solchen Fahrzeugen immer stärker aus, da viele Einsatzwege heute schon mit einem Elektroauto zurückgelegt werden können.

Mehrere Gemeinden durften diese elektrischen Flitzer bereits kostenlos testen. Unternehmenssprecher Volker Mielisch sieht im Einsatz dieser Fahrzeuge einen entscheidenden energiepolitischen Vorteil: "Die Elektroautos dienen auch als Energiespeicher, wenn tagsüber ein Überschuss an Sonnenenergie vorhanden ist."

Künftig soll es weitere Veranstaltungen in kleinem Rahmen geben, um Vertreter der Gemeinden über Fragen der Energieversorgung zu informieren. Das ist so gewollt: "Wir wollen so die Möglichkeit bieten, über Chancen und Möglichkeiten für die jeweiligen Kommunen zu diskutieren", sagt Mielisch.