Carnevalsverein eröffnet die neue Session - diesmal gibt es kein Prinzenpaar

Ein Karnevalsverein ohne Prinzenpaar ist wie ein Schützenverein ohne Schützenkönig. Und dennoch hat der "Schnakenbeker Carnevalsverein von 1990" in diesem Jahr kein Prinzenpaar. Gestern begann die neue Session - so heißt die Saison bei den Narren - ohne die traditionelle Bekanntgabe des neuen Paares. "Das Prinzenpaar hat immer viele Termine auf dem Zettel, das ahnt man gar nicht", hatte Schnakenbeks Bürgermeister Christian Pehmöller durchaus Verständnis. Er hofft dennoch, dass sich im kommenden Jahr wieder ein Karnevalsprinz oder eine -prinzessin finden wird. "Die gehören einfach dazu", sagte er.

Das Feiern ließen sich die Narren gestern - zwei Tage vor dem offiziellen Auftakt in den Karnevalshochburgen am Rhein und am Main - dennoch nicht vermiesen. "Schnakenbek ein dreifaches Alaaf", stimmte Dietmar Schmidt, der Vorsitzende des Vereins, die Narren auf die neue Session ein. Morgen werden sie das Lauenburger Schloss erobern und Bürgermeister Andreas Thiede den am 11.11. obligatorischen Besuch abstatten. Gestern war schon der "Sturm auf die Ertheneburg" angesetzt. Mit jeder Menge Süßigkeiten versuchten die Gemeindevertreter mit Unterstützung durch Thiedes Stellvertreter Jochen Wallmann, die Burg zu verteidigen. Vergeblich, das 11. Regiment des Vereins übernahm in der vierten Angriffswelle die Hoheit und den Schlüssel zum Gemeindehaus von Pehmöller.

Wallmann verteidigte zum ersten Mal mit und hatte sichtlich Spaß daran. Auch, weil er einen der begehrten Orden abstauben konnte. "Für mich ist der Karneval hier in Schnakenbek etwas Besonderes. Er gehört inzwischen auch zur Region dazu", sagte Wallmann.

Die beiden Karnevalsnächte der Narren werden am 31. Januar und 7. Februar 2015 (Beginn jeweils um 19 Uhr) in der Heinrich-Osterwold-Halle in Lauenburg gefeiert - mit Büttenreden, Männerballett und Tanzeinladen wie bei den großen Vereinen. Dann wird auch das 25-jährige Bestehen des Vereins gewürdigt. Am 15. Februar gibt es in Schnakenbek wieder den Festumzug mit geschmückten Wagen und jeder Menge "Kamelle".