Kunstaktion: Kunterbuntes Schild weist jetzt den Weg

"Guck mal, das Mädchen mit den schwarzen Haaren bin ich.", sagt die siebenjährige Johanna. Sie zeigt stolz auf das große, leuchtend bunte Schild mit den vielen Gesichtern. Es hängt an der Weingartenschule und zeigt den Weg zum Hort der evangelischen Kirche Lauenburg führt. "Jetzt kann jeder sehen, dass wir nicht in das neue 'Haus der Generationen' gezogen, sondern in der Weingartenschule geblieben sind", freut sich die Hortleiterin Claudia Schuris. In letzter Zeit hätte sich dieses Gerücht verbreitet.

Die Geschichte des neuen Schildes begann bereits während des Sommerferienprogramms. "Wir wollten unsere Kinder in die Gestaltung einbeziehen, damit sie sich damit identifizieren können", sagt die Hortleiterin. Alle Kinder brachten ein Foto von sich selbst mit, das dann kopiert und vergrößert wurde. Dann gingen die jungen Künstler ans Werk: Die Augen malten sie größer, Nasen kleiner und ein Kinn hielten die meisten Künstler für überflüssig. Während dieses Kunstprojektes konnten die Kinder ihrer Fantasie freien Lauf lassen. Es entstanden auch abstrakte Porträts. "Ich hab mir selbst ein glückliches Gesicht gemalt, weil ich mich hier sehr wohl fühle", verrät Philipp (9). Für die neunjährige Johanna war es wichtig, dass alle Hortkinder gemalt werden. "Meine Freundin war nicht da und darum hab ich sie gemalt, damit sie nicht traurig ist", erzählt sie. Grafikdesigner Bernd K. Jacob hatte bereits bei der Gestaltung im "Haus der Generationen" mitgewirkt und nun auch bei der Gestaltung der Hortschildes. Die waren stolz, dass ein echter Profi half und mit ihnen die Porträts aufklebte. Eine Werbefirma fertigte später aus der geklebten Vorlage ein Schild und sponserte Folien und Beschriftung.

"Das Schild zeigt die verschiedenen Charaktere der Kinder, die bei uns eine große familiäre Gemeinschaft bilden", sagt Hort-Erzieherin Ilka Arfert und ist von dem fertigen Kunstwerk sichtlich begeistert.