500 Teilnehmer bei der Menschenkette - Sie fordern einen nachhaltigen Hochwasserschutz

Mit Kinderwagen und Rollator: Die Menschen in Lauenburg halten über alle Generationen zusammen, um ihrer Forderung nach einem Hochwasserschutz für die Altstadt Nachdruck zu verleihen. Mehr als 500 formierten sich gestern Nachmittag auf der Elbuferpromenade zu einer Menschenkette. "Als Symbol, dass wir die Altstadt schützen wollen", erklärte Ferdinand Soethe von der Initiative "Lauenburg SOS".

Vom Rufer-Platz bis zur ehemaligen Zündholzfabrik reichte die Menschenkette, die sich gegen 14 Uhr formiert und fast geschlossen hatte.

"Für die Poller zur Beruhigung der Elbstraße haben wir seit 2001 gekämpft, jetzt sind sie da. Also muss man einen langen Atem haben. Deshalb lassen wir uns auch von den Äußerungen unseres Umweltministers nicht entmutigen", sagt Elbstraßen-Anwohner Hajo Krasemann. Minister Robert Habeck hatte in Lauenburg gesagt, er wolle Polderflächen schaffen, um für die gesamte Elbe etwas zu erreichen. Doch dabei droht die Flutschutzmauer für Lauenburg hinten herunterzufallen. "Die Landesregierung ist in der Pflicht, etwas für uns zu tun. Bund und Land dürfen in Sachen Hochwasserschutz nicht länger Pingpong spielen", forderte Mario Scheuermann von "Lauenburg SOS".

Nach dem Besuch des Umweltministers vor zwei Wochen in Lauenburg hat es ein erstes der verabredeten Arbeitstreffen zum Thema gegeben. In positiver Atmosphäre, wie Bürgermeister Andreas Thiede versichert. "Wir untersuchen weiterhin die von uns favorisierte Variante C. Das ist zunächst ja positiv. Und es ist klasse, dass hier heute so eindrucksvoll ein Zeichen gesetzt wird, um die Variante C auch realisieren zu können", sagte Thiede.

Ob die Lauenburger mit ihren Forderungen Gehör finden, wird sich am kommenden Wochenende bei der Umweltministerkonferenz in Heidelberg zeigen. "Deshalb wollten wir vorher noch ein deutliches Signal senden", sagte Soethe. Unterstützung erhielt die Initiative auch von Prof. Manfred Voigt, der die Studie zum Hochwasserschutz mit erarbeitet hatte. Nur Variante C gewähre nachhaltigen Schutz, sagte er bei der Abschlusskundgebung. Polder zu schaffen, reiche nicht. "Denn in Lauenburg können schon kleinere Hochwasser Schäden im Untergrund verursachen - dafür braucht man auch keine weiteren Untersuchungen."