Hufschmied Hans Konrad übt seinen Traumberuf seit über 30 Jahren aus

"Der Hufschmied" Hans Konrad (55) aus Basedow ist durch einen Zufall zu seinem Traumberuf gekommen: Bei der Bundeswehr hatte er einen Hufschmied kennengelernt und war fasziniert von dem Mann. "Nach einer Ausbildung im Metallhandwerk und einem einjährigen Praktikum absolvierte ich die viermonatige Hufbeschlagschule und bestand auch die Prüfung", berichtet er von dem langen Weg zum "staatlich geprüften und anerkannten Hufbeschlagsschmied", kurz Hufschmied genannt.

Heute gibt es im Wesentlichen drei Wege, zu diesem körperlich anstrengenden und zugleich auch romantischen Beruf - sieht man von der Arbeit in dunklen Stallgassen mal ab. Entweder absolviert man eine 3 1/2-jährige Ausbildung im Metallhandwerk oder beim anerkannten Hufbeschlagschmied oder erlernt einen beliebigen Beruf und schiebt dann einen vierwöchigen Einführungslehrgang sowie eine zweijährige hauptberufliche Beschäftigung bei einem Hufbeschlagschmied nach. Dritter Weg ist die abgeschlossene Ausbildung zum Pferdewirt und eine einjährige Tätigkeit beim Hufbeschlagschmied. Immer schließt sich daran eine viermonatige Vorbereitung bei einer Hufbeschlagschule mit Prüfung an.

"Gute Kenntnisse der Anatomie der Pferde und Verständnis für diese Tiere sind ebenso wichtig wie handwerkliches Geschick und Erfahrung mit Metall", beschreibt Hans Konrad die Grundvoraussetzungen für den Beruf des Hufschmieds. Mittlerweile arbeitet er seit über 30 Jahren in diesem Beruf. Seine Selbstständigkeit seit 25 Jahren hat er nie bereut. Alle sechs bis acht Wochen sieht er seine Kunden, überwiegend Freizeit- und Dressurpferde, denn in diesem Rhythmus müssen die Tiere beschlagen werden. "Aber ein Pferd kann auch barfuss gehen, ohne Hufeisen", erläutert er. Mit seiner mobilen Hufschmiede fährt er durch den Norden Deutschlands. An Bord führt er eine Vielzahl von Hufeisen mit - sogar welche aus Kunststoff und Aluminium, teils gepolstert, teils mit Stolpen versehen. Der kleine Gasofen zum Erhitzen der Hufeisen erreicht eine Temperatur von 1100 bis 1200 Grad und lässt die Eisen glühend rot leuchten. Auf dem schweren Amboss werden diese den Pferden individuell angepasst, bevor die Tiere beschlagen werden. Genaue anatomische Kenntnisse sind ebenso erforderlich wie ein guter Draht zum behandelnden Tierarzt. Das beruhigt den Pferdebesitzer, weiß er doch sein Pferd in guten Händen.

Gesund zu bleiben, trotz der stets gebückten Körperhaltung, betrachtet Hans Konrad als größte Herausforderung. Freude macht ihm, wenn ein lahmendes Pferd kommt und beim Weggehen keine Probleme mehr hat. "Wenn der Huf nicht mehr schmerzt, gibt manches Pferd einen richtigen Stoßseufzer."

Hans Konrad liebt seinen Beruf. Fünf junge Menschen hat er zum Hufschmied ausgebildet, weil er weiß: Durch handwerkliches Geschick kann man gutes Geld verdienen und die Anerkennung der Kunden genießen.