Geschichtsverein: Zwischen Aktenstaub und Social Media

Die Zeiten, in denen sich Geschichtsvereine ausschließlich in verstaubten Akten vergruben, sind lange vorbei - zumindest in Lauenburg. "Wenn unser Verein nicht aussterben soll, müssen wir uns auch der neuen Medien bedienen", ist Vorsitzender Horst Eggert überzeugt. Für den 78-Jährigen selbst ist das Internet schon lange kein "Neuland" mehr. Seit 1999 nutzt er das weltweite Netz auch für sine Arbeit als Heimatforscher. Vor drei Jahren hat er schließlich Facebook für sich entdeckt und kommuniziert dort regelmäßig auch über aktuelle Entwicklungen in der Stadt. "Nur mit der virtuellen Vernetzung unseres Vereins haperte es bisher", sagt Eggert.

Doch diese Zeiten sind nun vorbei. Medienprofi Mario Scheuermann, seit einem Jahr selbst Mitglied im Heimatbund und Geschichtsverein, hat sich der Sache angenommen. Herausgekommen ist ein informativer Blog über alle Themen, mit denen sich der Verein beschäftigt. "Im Moment ist es eher noch eine Baustelle", schränkt Scheuermann ein. Doch die Seite Heimatbundlauenburg.wordpress.com kann sich schon heute sehen lassen: So gibt es nicht nur eine Übersicht über Aktivitäten und Publikationen des Vereins, sondern auch die Beschreibung von bisher nahezu unbekannten Aspekten der Stadtgeschichte. "Wir wollen nicht nur die in den Touristenführern verzeichneten Häuser der Altstadt zeigen. Der Besucher unserer Seite wird auch geschichtlich interessante Fakten aus der Oberstadt erfahren", verspricht Eggert.

Freunde der guten Traditionen des Vereins müssen sich aber keine Sorgen machen: Bewährte Dinge werden beibehalten. Dazu gehört auch der Kalender mit alten Lauenburger Postkartenmotiven. Besonders die "Butenlauenburger", die das Schicksal in alle Welt verschlagen hat, warten schon immer gespannt auf die alten Stadtansichten aus der Heimat. Auch sie werden sich übrigens über den Blog des Heimatbundes freuen, schließlich können sie auf diese Weise schon mal ein Blick auf die neuen alten Motive werfen.

Den Kalender 2015 gibt's zum Preis von 12.50 Euro in der Buchhandlung Rusch, bei Maurer-Immobilen, beim Altstadtfriseur, im Kiosk-Karina und im Elbschifffahrtsmuseum.