Fiat-Multipla-Club: Treffen in Lauenburg - Mitglieder schwören auf ihr “Designerstück“

Ferdinand Filter erinnert sich noch genau an die Reaktion, als er seinen Lieben das brandneue Familienauto vorstellte: "In dieses Auto steigen wir nicht ein!", war der Kommentar seiner Kinder. "Dieses Auto" ist ein Fiat Multipla. Für die einen ist der charakteristische Absatz zwischen Motorhaube und Windschutzscheibe eine Geschmacksverirrung. So kürte das Magazin "Der Spiegel" den Multipla 2009 zu einem der zehn hässlichsten Autos aller Zeiten. Doch für Ferdinand Filter macht der Knick über der Motorhaube gerade den Charme aus. "Nur so konnte das Auto zum Kultobjekt werden." Immerhin hat es der Multipla mit diesem ungewöhnlichen Design sogar ins New Yorker Museum of Modern Art geschafft.

Und Ferdinand Filter, der in Westerrönfeld im Kreis Rendsburg-Eckernförde wohnt, ist mit seiner Begeisterung nicht (ganz) allein. Mit dem ersten Fiat-Multipla-Club Deutschlands geht er regelmäßig auf Tour. Diesmal war das "Alte Schifferhaus" von Sönke Ellerbrock in Lauenburg Ausgangspunkt für einen Ausflug zur Elbfähre in Zollenspieker und in die Hamburger Speicherstadt.

Bei Filter punktete der Multipla nicht nur mit seinem unverwechselbaren Design, sondern auch mit sechs Sitzplätzen und einem respektablen Kofferraum. Außerdem gab es ihn serienmäßig mit Erdgasantrieb. Die Clubmitglieder legen großen Wert darauf, dass ihr Programm genauso familienfreundlich ist wie ihr Auto. 19 Fans aus Schweinfurt, Düsseldorf, Bamberg, Kassel, Berlin, Iserlohe oder Rendsburg waren nach Lauenburg gekommen und feierten Wiedersehen. "Wir kennen uns ja schon lange, haben Freundschaften geschlossen und Kinder groß werden sehen", erzählt Ferdinand Filter.

Die Zeit, in der die Kinder nicht mitfahren wollten, ist lange vorbei. "In diesem Auto hat mein großer Bruder endlich Platz für seine Beine", erzählt die elfjährige Sarah aus Kassel, und Hermann Steprath aus Düsseldorf fügt hinzu: "Meine Kinder leihen sich den Multipla gern aus". Ganze Umzüge seien mit dem "kleinen Italiener" schon bewältigt worden, erzählt Ferdinand Filter. Dass der Wagen in den Augen vieler Zeitgenossen hässlich ist, kümmert die inzwischen erwachsenen Kinder heute wenig. "Dein Auto ist so praktisch", bekommen die Eltern immer wieder zu hören.

Seit 2010 wird der Multipla nicht mehr gebaut. Und schon ab 2004 fehlte der charakteristische Nasenknick. Sehr zum Bedauern von Ferdinand Filter: "Damit hat der Multipla ein 0815-Aussehen bekommen."