Süßmosterei: Jetzt ist Hochsaison - die leckeren Säfte sind gefragt

"An apple the day keeps the doctor away", sagt ein alter Spruch - "ein Apfel am Tag hält den Arzt fern." Das dürfte bei der guten Ernte in diesem Herbst kein Problem sein. Schwer tragen die Apfelbäume an der Last ihrer reifen Früchte. Apfelfreunde müssen aber nicht erst zum Schälmesser greifen, wenn sie die leckeren Früchte genießen wollen. Bernd Velke und Axel Otolski bieten in der Lütauer Süßmosterei seit 1984 Äpfel in flüssiger Form an. In jedem Jahr werden hier etwa 900 Tonnen Äpfel zu 700 000 Liter Saft verarbeitet. Jetzt herrscht wieder Hochbetrieb: Plantagen aus der Region liefern Früchte an, Hausgärtner bringen ihre Ernte und nehmen dafür Apfelsaft mit nach Hause.

Bernd Velke ist begeistert: "Das sonnige Wetter hat uns im Frühling einen 14-tägigen Vorsprung geschenkt." Die guten Erträge werden jetzt auch gebraucht - es gab nur noch wenige Vorräte von der schlechten Ernte des Vorjahres. Die Mosterei hat vier neue Tanks mit einem Fassungsvermögen von jeweils 20 000 Liter angeschafft. In ihnen wird der Saft eingelagert, nachdem er pasteurisiert (kurz erhitzt, dann wieder gekühlt) wurde. Dreimal in der Woche werden während der Saison bis zu 45 000 Liter Apfelsaft in Flaschen abgefüllt.

Überall in dem Gebäude, das 1911 als Meierei errichtet wurde, duftet es nach Äpfeln. Auf dem Hof wird das angelieferte Obst in ein großes Auffangbecken geschüttet und gewaschen. Das Wasser spült die Äpfel durch eine kleine Öffnung direkt aufs Förderband in Richtung Presse. Bevor aus einem Apfel allerdings Saft wird, muss er noch die Qualitätskontrolle passieren. Ein Mitarbeiter sitzt vor dem Förderband und sorgt dafür, dass keine faulen Früchtchen verarbeitet werden.

Seit 30 Jahren ist die Mosterei auf Erfolgskurs, die Nachfrage nach den Säften aus Lütau ist stetig gewachsen. "Qualität und Herkunft mit regionalem Bezug sind vielen Verbrauchern immer wichtiger", sagt Bernd Velke. Auch viele Supermärkte haben die Säfte aus Lütau in ihr Sortiment aufgenommen.

Neben dem Apfelsaft produziert die Mosterei Säfte aus allen heimischen Früchten, darunter Kirschen, Birnen, Fliederbeeren und Quitten. "Die Hamburger lieben besonders unsere Rhabarberschorle", sagt Velke. Rund 400 Tonnen der sauren Stangen verarbeitet die Mosterei jährlich.

Die Lütauer Süßmosterei, Katthof 4, ist montags bis freitags von 8 bis 12 Uhr, sonnabends von 10 bis 12 Uhr geöffnet. Telefon (0 41 53) 5 52 17.