Hochwasserschutz: Land zahlt 1,2 Millionen Euro für leistungsstarke Pumpen

Nicht nur Lauenburgs Elbstraße muss vor Hochwasser geschützt werden. Die Pegelstände aus den Jahren 2011und 2013 haben gezeigt, dass auch das Industriegebiet und die Gemeinden Lanze bis hin nach Büchen akut gefährdet sind. Der Wasser- und Bodenverband Delvenau-Stecknitz-Niederung, Betreiber des Schöpfwerks bei Lauenburg, mahnt seit Jahren, dass die Pumpkapazität der Anlage schon lange nicht mehr ausreicht. Jetzt kann Deichvorsteher Wolfgang Genzcik sich freuen: Das Land stellt Geld für eine Modernisierung bereit.

Zwar wurde 1962 nach dem Bau des Sperrwerks an der Elbe bei Geesthacht ein Schöpfwerk am alten Zulauf von Delvenau und Stecknitz unterhalb der Palmschleuse gebaut. Aber bis heute floss kein Cent in die Anschaffung neuer, leistungsstarker Pumpen. "Das Schöpfwerk ist für einen Hochwasserstand von maximal 8,50 Meter ausgerichtet. Wir hatten 2013 aber einen Pegel von 9,59 Metern", so Genzcik. Nur mit geliehenen Pumpen konnte man die Wassermassen in den Griff bekommen. "Wäre dies nicht gelungen, dann wäre die Gemeinde Lanze zu einer Insel geworden", sagt der Deichvorsteher.

Jetzt ist endlich die Zusage da: Das Land zahlt 1,2 Millionen Euro für die Sanierung des Pumpwerks. Vier neue Pumpen werden die Veteranen ersetzen. Sie sind so ausgelegt, dass sie einem Hochwasserstand von 10 Metern plus Freibord (die einzukalkulierende Wasserhöhe durch Wellenschlag und Wind) gewachsen sind. "Damit wird endlich die Lücke im Niederungsbereich zwischen Elbe-Lübeck-Kanal, Obertor der Lauenburger Schleuse und Palmschleuse geschlossen", freut sich Genzcik. Die neuen Pumpen werden in der Lage sein, das Wasser in den Elbe-Lübeck-Kanal und weiter über Witzeeze und Dalldorf in die Delvenau-Niederung umzuleiten. Eine wird speziell zur Sicherung des Lauenburger Industriegebiets eingebaut.

Von außen behält das Pumpspeicherwerk seinen nostalgischen Charme, nur das Dach wird erneuert. Innen löst neueste Elektronik und Computertechnik die alten Messgeräte ab. Die gesamte Technik wird hochwassersicher in der oberen Etage des Schöpfwerks installiert. Die Zeiten, in denen die Pumpen manuell über Handräder bedient werden mussten, sind dann Geschichte. Alles wird per Computer geregelt. "Wir bekommen eine Alarmanzeige, die per Funk meldet, wenn es Probleme gibt", sagt Genzcik. Die Sanierungsarbeiten sollen im kommenden Jahr starten - nach dem Frühjahrshochwasser der Elbe.