Lauenburg (kl). Einstimmig hatte der Bauausschuss die zweite Resolution zum Hochwasserschutz angenommen, einstimmig war auch das Votum der Stadtvertreter.

Wie berichtet, wehrt sich die Stadt gegen Kritik an ihrem Konzept und bleibt dabei: Nur eine Schutzwand kann die Altstadt wirksam vor Hochwasser schützen. Die Hoffnung ruht nun insbesondere auf Sonderregelungen für Flächendenkmäler.

Ein Vorteil sei, dass man zurzeit mit einer Stimme spreche, erklärte Reinhard Nieberg, Leiter des Stadtentwicklungsamtes. Nun gelte es, möglichst viele Verbündete zu finden, betonte er ebenso wie Jochen Wallmann (CDU). "Es ist fatal, wenn wir jetzt prophylaktisch denen vors Schienbein treten, die wir noch auf unserer Seite brauchen", warnte Nieberg vor pauschalen Vorwürfen an Politiker in Land und Bund.

Zur Sitzung hatte der wissenschaftliche Beirat seine Stellungnahme vorgelegt. Sieben Wissenschaftler haben das Beteiligungsverfahren und das Hochwasserschutzkonzept in ehrenamtlicher Arbeit untersucht und bewertet. Ihr Fazit: Das Vorgehen der beteiligten Büros war vorbildlich, die Ergebnisse sind überzeugend und fachlich korrekt. Die einzelnen Gebäude hätten jedoch genauer aufgenommen werden können, heißt es. Die erarbeiteten Varianten werden als schlüssig bewertet.

Auch der wissenschaftliche Beirat kommt zu dem Schluss: Dauerhafter Erhalt der Altstadt ist nur möglich, wenn eine Schutzmauer die Gebäude vor Oberflächen- und Grundwasser schützt. Günstigeren Lösungen seien nur eine "Anpassung mit ungewissem Ausgang". Die Experten verweisen auf die große Bedeutung des Hochwasserschutzes für Lauenburgs Wirtschaft. Tourismus, Wohnqualität, Hafen und Werft, das Gewerbegebiet sind betroffen. "Solange solche Betrachtungen nicht gemacht werden, sind reine Kosten- und Investitionsbetrachtungen weniger als die Hälfte der Wahrheit", schreibt der Beirat.

Die von Experten und Stadt favorisierte Lösung C sieht eine erhöhte Promenade, eine Schutzmauer und mobile Flutwände vor. Kosten: rund 20 Millionen Euro. Die Schäden, die das Hochwasser von 2013 in Lauenburg hinterließ, werden mit 30 Millionen Euro beziffert.