Lauenburg (kl). Wenn Lauenburgs Politiker am Mittwochabend einen Antrag der Wählergemeinschaft annehmen, können Bürger in Stadtvertretung und Ausschüssen demnächst öfter zu Wort kommen.

Lauenburger sollen künftig nicht nur zu Beginn der Sitzung Gelegenheit erhalten, Fragen zu stellen, sondern zusätzlich vor jedem Tagesordnungspunkt. Damit will die LWG für mehr Transparenz sorgen - und das Interesse an politischen Themen erhöhen.

"Nur noch 37,4 Prozent aller Wahlberechtigten beteiligten sich 2013 an der Kommunalwal in Lauenburg - ein neuer Negativrekord", sagt der LWG-Fraktionsvorsitzende Niclas Fischer. Doch Demokratie sei auf die Beteiligung einer breiten Mehrheit angewiesen, begründet er den Vorstoß seiner Fraktion. Fischer: "Die meisten Punkte auf der Tagesordnung werden ohne vorherige Sachdebatte einfach durchgestimmt, da zwischen SPD und CDU bereits im Vorwege alles abgesprochen ist." Diese Praxis führe dazu, dass viele Bürger sich ausgeschlossen fühlten und die Debatte nicht nachvollziehen könnten.

Neben der Ausweitung der Einwohnerfragestunde will die LWG auch erreichen, dass die Tagesordnung der Sitzungen sowie alle öffentlichen Vorlagen sieben Tage vor dem Termin im Internet veröffentlicht werden. Das sei die Grundlage für eine breitere öffentliche Meinungsbildung, so Fischer. "Nur wenn die Politik ihre Abschottung beendet, können wir wieder mit mehr Zustimmung rechnen."

Außerdem geht es in der Stadtvertretersitzung (Beginn 19 Uhr in der Albinus-Gemeinschaftsschule, Schulstraße 1) um einen SPD-Antrag für freies WLAN in der Lauenburger Innenstadt (wir berichteten) und um eine Aktualisierung der im Mai verabschiedeten Resolution zum Hochwasserschutz. Zudem möchte die Verwaltung eine Genehmigung dafür, Aufträge für die Beseitigung von Hochwasserschäden ohne Ausschussbeteiligung vergeben zu können. "Wir wollen die Reparaturen an der öffentlichen Infrastruktur beschleunigen", erklärt Reinhard Nieberg, Leiter des Stadtentwicklungsamt.

So muss beispielsweise der Sportplatz erneuert werden, weil er im Sommer 2013 nicht gewässert werden konnte, als dort immer wieder Hubschrauber landeten. Auf Schüsselteich- und Amtsplatz sollen Absackungen und Spurrillen ausgebessert werden, die durch schwere Geräte und Einsatzfahrzeuge entstanden sind. Das Geld für diese Reparaturen bekommt Lauenburg aus dem Programm "Wiederaufbau" von Bund und Ländern.